Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Dr. Margareta Büning-Fesel Geschäftsbericht 2023 - Modern führen Quelle: BLE

Modern und zeitgemäß führen

Dr. Margareta Büning-Fesel übernimmt die Leitung der BLE und setzt auf digitale Transformation und gemeinsame Teamarbeit, um die Behörde weiterzuentwickeln. Erfahren Sie in einem exklusiven Interview, wie sie Führung und Zusammenarbeit neu definiert.

Seit dem 1. Juni 2023 leitet Dr. Margareta Büning-Fesel die BLE. Kennengelernt hat sie die Behörde aber schon in den sechs Jahren davor: als Leiterin der Abteilung 6, des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE). Im Interview beschreibt sie, wie sie ihre neue Rolle als Präsidentin sieht und wie sie die BLE weiterentwickeln möchte.

Frau Dr. Büning-Fesel, wie sind Sie nach Ihrer Zeit in Abteilung 6 in der BLE als Präsidentin gestartet?

"Mein erster Schritt war zunächst eine Kennenlern-Tour durch die BLE. Abteilung 6 kannte ich ja schon, aber es gibt fünf weitere Abteilungen und vier Stabsstellen mit insgesamt 1.700 Menschen – inklusive Außendienst und Schiffen. Ich habe mit allen Führungskräften gesprochen, war in unseren Außenstellen Hamburg, München, Weimar, Berlin und bei den Seeleuten in Rostock und Cuxhaven.

Und so eine große Organisation leite ich ja nicht alleine. Wichtig war mir daher auch, an der Entwicklung des BLE-Führungsteams zu arbeiten. Die sechs Abteilungsleitungen sind mein engster Beraterkreis. Wir haben vereinbart, wie wir zusammenarbeiten wollen, und dazu gehört auch eine intensive Teamentwicklung."

Was ist Ihnen beim Thema Führung wichtig?

"Zusammenarbeit auf Augenhöhe und menschliche Führung sind mir wichtig. Die BLE ist eine große und vielfältige Behörde mit insgesamt rund 120 Führungskräften. Die möchte ich alle gut einbeziehen und mitnehmen. Aber zunächst ging es darum, eine gute Grundlage für die Zusammenarbeit zu schaffen. Eine meiner Grundannahmen lautet daher: community building first, decision making second, also zuerst kommt die Gemeinschaftsbildung als Fundament, dann die Entscheidungsfindung."

Sie setzen sich für digitale Transformation ein. Wie möchten Sie die BLE zukünftig aufstellen?

"Digitale Transformation heißt nicht, alle Abläufe und Vorgänge einfach 1:1 in eine digitale Welt zu übertragen. Digitale Transformation sehe ich als Hebel, um auch besser und effektiver miteinander zu arbeiten. Wenn wir während einer Konferenz gemeinsam auf einer digitalen Plattform arbeiten, ist niemand darauf angewiesen, erst zwei Wochen später das Protokoll zu erhalten. Denn am Ende der Konferenz wissen alle, was zu tun ist und die wichtigsten Dinge sind festgehalten. Diese kollaborative Arbeit möchte ich weiter ausbauen. Damit geht auch agileres Arbeiten einher. Ich möchte in der BLE die Zusammenarbeit in linienübergreifenden Projektteams fördern, in denen sich alle gleichermaßen verantwortlich fühlen und Lösungen erarbeiten. Aktuell arbeiten wir so schon beim Projekt zum Umbau der Tierhaltung und beim Thema Entwaldungsfreie Produkte zusammen. Natürlich läuft es da nicht immer rund und reibungslos, aber wir wachsen daran und lernen, wie es Schritt für Schritt noch besser laufen kann."

Wie gehen Sie mit neuen Herausforderungen um?

"Ich habe Anfang 2023 eine Ausbildung in Facilitation abgeschlossen. Ein Facilitator hilft einer Gruppe, gut zusammenzuarbeiten und gemeinsame Ziele zu erreichen. Den Anstoß dazu gab mir eine organisatorische Herausforderung in einer meiner vorherigen Positionen. Ich habe gelernt: Die Herausforderung liegt im System, die Lösung aber auch. Ich muss das ganze System zusammenbringen, um gemeinsam an einer guten Lösung zu arbeiten. Mit dieser Haltung agiere ich nun auch als Präsidentin der BLE.

Und ich weiß, dass es hier viele großartige, hochmotivierte und fachlich kompetente Kolleginnen und Kollegen gibt, die gemeinsam mit mir die notwendige Weiterentwicklung der Behörde aktiv gestalten und die Erfüllung unserer Aufgaben hervorragend umsetzen werden."