Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Grafik zu Themenfeld 4 Themenfeld 4 Graphic Recording Themenfeld 4: Ernährungswirtschaft der Zukunft (Gesamt) Quelle: frolleinmotte.com im Auftrag des BMEL - Das Graphic Recording enthält die Beiträge und Meinungen der Teilnehmenden aus Themenfeld 4, die visuell von der Künstlerin interpretiert wurden.

Themenfeld 4: Ernährungswirtschaft der Zukunft

Um die Ernährungswirtschaft der Zukunft ging es in Themenfeld 4.

Die Kernaussagen zum Themenfeld "Ernährungswirtschaft der Zukunft" orientierten sich an folgenden Leitfragen:

  • Wie formulieren die Stakeholder ihr Ziel für die Ernährungswirtschaft 2030?
  • Welche Unterstützung und für wen ist erforderlich?
  • Welche Möglichkeiten zur Vernetzung bestehen? – Was sind die nächsten Schritte?
  • Gibt es ein Monitoring, um Erfolge zu messen und zu kommunizieren?

Als wichtige Ziele formulierten die Teilnehmenden, dass alle Akteure im Ernährungssystem einen Perspektivwechsel vollziehen und Nachhaltigkeitsziele ganzheitlich auf allen Ebenen implementieren. Die externen Effekte der Nahrungsmittelproduktion sollten internalisiert werden, d. h. der true-cost-Ansatz wird realisiert. Die Vermeidung von Lebensmittelverlusten erhalte dadurch Priorität.

Zur Umsetzung dieser Ziele werden mehr Fördermöglichkeiten benötigt, insbesondere als Anschubfinanzierung für kleine und mittlere Unternehmen. Als hilfreich wird eine Nationale Nachhaltigkeitsstrategie über alle Ministerien erachtet, die gleichzeitig europäisches Handeln im Hinblick auf einheitliche Nachhaltigkeitsstandards und ein europäisches Lieferkettengesetz einbezieht. Die Wertschätzung von Lebensmitteln und die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung müssen noch stärker als bisher kommuniziert werden.

Lösungswege werden darin gesehen, die Impulse von unternehmerischen Pionieren in Think Tanks der Ernährungswirtschaft einzubringen. Des Weiteren soll ein Dialogforum Verbraucher – Wirtschaft – Wissenschaft – Administrationen eingerichtet und die bestehenden Dialogforen besser vernetzt werden. Unternehmen der Ernährungswirtschaft sollten verpflichtet werden, Fortbildungsangebote zur Nachhaltigkeit anzubieten und wahrzunehmen.

Eine wichtige Voraussetzung für die Erfassung und Kommunikation von Erfolgen der getroffenen Maßnahmen sehen die Teilnehmenden in Monitoring-Systemen, zu denen wissenschaftlicher Konsens herrscht. Zur verbesserten Erfassung und Reduzierung von Lebensmittelverschwendung, Lebensmittelabfall und der sogenannten unsichtbaren Lebensmittel werden (national gehostete) Plattformen (z. B. FeedUp@UN ) mit Schnittstellen zu regionalen oder sektorspezifischen Plattformen vorgeschlagen. Die Erfolge in der Nachhaltigkeit sollen über Prämien honoriert (Treibhausgasbudget, Carbon Leakage etc.) und durch ein Europäisches Nachhaltigkeitssiegel für die Konsumenten sichtbar gemacht werden.

Mit ihrer Keynote rief Stephanie Wunder (Ecologic Institut Berlin) die Herausforderungen und Chancen für eine nachhaltige Ernährungswirtschaft auf. Dabei wird die Erhöhung des pflanzlichen Anteils in der Ernährung genauso eine Rolle spielen wie die Abfallreduzierung sowie die Ökologie und Nachhaltigkeit innerhalb der Wertschöpfungskette. Beispiele innovativer Konzepte aus ihrer Branche stellte Antje Schubert (Iglo Deutschland) für die Bereiche Produktentwicklung, Beschaffung, Verpackung und Energieeffizienz vor.

Leonhardt Jansco (BayWa) betonte, dass nachhaltige Lieferketten – regional, national oder global – langfristig nur funktionieren werden, wenn alle Akteure entlang der Kette ihre Verantwortung gleichermaßen übernehmen und zusammenarbeiten. Philip Koloczek (Dörrwerk/Rettergut) zeigte, dass die Lebensmittel, die entlang der Prozesskette als Abfall anfallen, durch Upcycling im Lebensmittelkreislauf gehalten werden können.

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