Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Gülletankwagen auf einem Feld Gülletankwagen Quelle: DieterMeyrl - iStock - Getty Images plus via Getty Images

Bundesprogramm Nährstoffmanagement

Im Rahmen der Ackerbaustrategie 2035 fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über das Bundesprogramm Nährstoffmanagement ein breites Spektrum an praxisnahen Projekten. Ziele sind die Steigerung der Nährstoffeffizienz, die Emissionsreduktion und die bessere Verteilung von organischen Düngemitteln.

Ein wichtiges Ziel des Bundesprogramms Nährstoffmanagement ist es, die Nährstoffeffizienz von Wirtschaftsdüngern weiter zu verbessern. Die Verbesserung der Nährstoffeffizienz sowie die Verringerung von Nährstoffüberschüssen setzt jedoch eine möglichst detaillierte Kenntnis über die Nährstoffzusammensetzung eingesetzter Düngemittel, insbesondere Wirtschaftsdünger, voraus. Die Nährstoffgehalte von Wirtschaftsdüngern unterliegen in Abhängigkeit von Tierart, Fütterung, Haltung und Wassergehalt großen Schwankungen. Daher sollen Möglichkeiten einer online gesteuerten Echtzeit-Nährstoff-Quantifizierung in Wirtschaftsdüngern und Gärresten während der Ausbringung (z.B. mittel NIRS-Technologie) als Voraussetzung für eine bedarfsgerechte Düngung näher untersucht und in der Praxis demonstriert werden.

In Deutschland hat sich eine räumlich strak konzentrierte Tierhaltung mit entsprechend hohem Anfall an Wirtschaftsdüngern gebildet. Demgegenüber stehen intensive Ackerbauregionen, in denen vorrangig Mineraldünger eingesetzt werden, da organische Düngemittel nicht verfügbar sind. Vor diesem Hintergrund sollen regionale Nährstoffkonzepte sowie die Aufbereitung von Wirtschaftsdüngern in eine transportwürdige Form, z.B. über Separation und andere Verfahren in der Praxis getestet werden.

Hohe Stickstoff- und Phosphor-Austräge in Form von Nitrat bzw. Phosphat belasten Grundwasser und Oberflächengewässer. Die gasförmige Freisetzung von Ammoniak aus flüssigen organischen Düngemitteln (z.B. Gülle, Gärrückstände) beeinträchtigen zusätzlich die Luftqualität und trägt zur Eutrophierung natürlicher Lebensräume bei. Die Ansäuerung von Wirtschaftsdüngern im Stall und während der Ausbringung hat das Potenzial Ammoniakverluste zu vermindern und dadurch den Anteil verfügbarer Nährstoffe zu steigern.

Folgende Vorhaben werden derzeit vom BMEL im Rahmen des Bundesprogramms Nährstoffmanagement gefördert:

Forschungsvorhaben "Entwicklung und Validierung eines Qualitätssicherungssystems für mobile NIRS - Systeme zur Erfassung von Nährstoffkonzentrationen in flüssigen Wirtschaftsdüngern" (NIRS-QS)

Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines Prüfverfahrens zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit von NIR-Sensoren während der Nutzungszeit in der Praxis. Dadurch soll eine Qualitätssicherung mit präzisen Messwerten gewährleistet und das Zustandekommen der Messung transparent gemacht werden.

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Modell- und Demonstrationsvorhaben "Einsatz von NIR-Sensoren zur Quantifizierung der Nährstoffgehalte in Gülle" (MuD NIRS)

Im MuD "NIRS" werden Nahinfrarot-Sensoren auf Praxisbetrieben in vier Modellregionen eingesetzt. Dadurch können die Nährstoffmengen in flüssigen Wirtschaftsdüngern während der Ausbringung auf dem Acker oder dem Grünland genau bestimmt werden, was zu einer besseren Bemessung der ausgebrachten Düngermenge führt.

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Modell- und Demonstrationsvorhaben "Umsetzung regionaler Nährstoffkonzepte bei der Gülleaufbereitung" (SlurryUpgrade)

Ziel des Vorhabens ist es, gute Konzepte zur Aufbereitung der Gülle, zur Nutzung der entstehenden Produkte und ggf. deren Austausch zwischen Regionen in der Praxis umzusetzen. Mit dem Vorhaben sollen Praktiker von der Wirtschaftlichkeit verschiedener Aufbereitungsverfahren und von der Qualität und mineraldüngeräquivalenten Düngewirkung der entstandenen Produkte überzeugt werden.

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Modell- und Demonstrationsvorhaben "Ansäuerung von Gülle und Gärrückständen während der Aufbringung in wachsende Bestände" (Säure+ im Feld)

In acht Modellregionen werden Demonstrationsbetriebe begleitet, die auf ihren Flächen angesäuerte Wirtschaftsdünger ausbringen oder dafür ein Lohnunternehmen beauftragen. Dadurch sollen der Einsatz und die Akzeptanz dieses Verfahrens im Pflanzenbau in der breiten landwirtschaftlichen Praxis in Deutschland erhöht werden. Die Ansäuerung von Wirtschaftsdüngern kann Ammoniak-Emissionen wirksam und kostengünstig senken und gleichzeitig die Düngeeffizienz erhöhen.

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