Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Untersuchungsinstrumente auf einem Acker Fruchtfolge- und Stickstoffmanagement Quelle: Dr. Yavar Vaziritabar

Forschungsvorhaben "Langfristige Auswirkungen des Fruchtfolge- und Stickstoffmanagements auf N2O-Emissionen"

Um Stickstoffüberschüsse zu mindern und die Stickstoffeffizienz in der Landwirtschaft zu erhöhen, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen der "Ackerbaustrategie 2035" das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben "Langfristige Auswirkungen des Fruchtfolge- und Stickstoffmanagements auf N2O-Emissionen in pflanzenbaulichen Dauerversuchen (N2O-DV)".

Die "Ackerbaustrategie 2035" benennt im Handlungsfeld "Düngung" Maßnahmen, die Düngeeffizienz zu erhöhen, Nährstoffüberschüsse zu verringern sowie schädliche Einträge in die Umwelt in Form von Treibhausgasen und Nährstoffauswaschung zu minimieren.

Im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 sollen Forschungsfragen zum klimaschonenden Stickstoffmanagement im Pflanzenbau möglichst standortdifferenziert für Deutschland untersucht und beantwortet werden. Mit geeigneten Forschungsvorhaben soll ein wertvoller Beitrag zur Erkenntniserweiterung im Bereich der Emissionsminderung und des klimaschonenden Stickstoffmanagements geleistet werden.

Das vierjährige Forschungsvorhaben bewertet langfristige Auswirkungen verschiedener Managementmaßnahmen in pflanzenbaulichen Systemen hinsichtlich ihres Emissionsminderungspotentials. Hierzu werden Lachgasflüsse in vier pflanzenbaulichen Dauerfeldversuchen, in denen über mind. vier Jahrzehnte kontinuierliches Feldmanagement betrieben wurde, erfasst. Die Auswirkungen von Fruchtfolge, Düngungsform und verschiedenen mineralischen Stickstoffdüngungsstufen auf N2O-Emissionen werden in den Versuchen über eine komplette Rotation gemessen und bilanziert. Zusätzlich sollen relevante Einflussgrößen (z. B. mineralischer Stickstoffgehalt, Bodenfeuchte, mikrobielle Aktivität) auf die Emissionen erfasst werden. Des Weiteren erfolgt eine Auswertung der Ertragswirksamkeit emissionsreduzierender Varianten auf Grundlage aktueller und historischer Ertragsdaten sowie eine Charakterisierung von Pflanzenwachstum und -entwicklung. Der hierdurch gewonnene Kenntnisgewinn über die langfristigen Auswirkungen pflanzenbaulicher Managementmaßnahmen und deren Emissionsminderungspotential soll zur Entwicklung von Maßnahmenvorschlägen beitragen, um Stickstoffüberschüssen zu reduzieren und die Stickstoffeffizienz in landwirtschaftlichen Pflanzenbausystemen zu verbessern. Es soll eine zielgruppenorientierte Aufarbeitung der gewonnenen Erkenntnisse für Wissenschaft und Praxis erfolgen.

Das Projekt N2O-DV leistet somit einen wichtigen Beitrag, die Düngeeffizienz zu erhöhen und Nährstoffüberschüsse zu verringern.

Das Vorhaben wird von der Justus-Liebig Universität Gießen (JLU) (FKZ: 2822ABS035) durchgeführt.

Das Projekt startete am 01. Oktober 2023 und endet zum 31. Juli 2027.