Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Weißkohlfeld Forschungsvorhaben "NEmGem" Quelle: yelantsevv - stock.adobe.com

Forschungsvorhaben "Verringerung der Lachgas- und Ammoniakemissionen durch Verarbeitung von Ernterückständen im Gemüsebau (NEmGem)"

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert im Rahmen der Ackerbaustrategie 2035 das Forschungsvorhaben "Verringerung der Lachgas- und Ammoniakemissionen durch Verarbeitung von Ernterückständen im Gemüsebau (NEmGem)". Ziel des Vorhabens ist es, die Lachgas- (N2O) und Ammoniakemissionen (NH3) im Feldgemüsebau zu reduzieren, die vor allem durch stickstoffhaltige Ernterückstände im Feld verursacht werden.

Die Verbesserung der Stickstoffeffizienz und des Stickstofftransfers in Gemüsekulturen ist eine wichtige Stellschraube, um gasförmige N-Emissionen und die Nitratauswaschung im Gemüsebau zu reduzieren.

Das dreijährige Forschungsvorhaben "NEmGem" untersucht daher, inwieweit die Abfuhr, Aufbereitung und Wiederausbringung von Ernterückständen Lachgas- (N2O) und Ammoniakemissionen (NH3) im Feldgemüsebau vermindern können. Die Untersuchungen fokussieren sich auf die Abfuhr und Aufwertung von Ernteresten von Weißkohl (Brassica oleracea L. convar. capitata var. capitata f. alba) und die Ausbringung der aufbereiteten Erntereste in Folgekulturen.

Hierfür werden verschiedenen Aufbereitungsverfahren (Kompostierung, Silierung und Vergärung) im Vorhaben untersucht. Diese Verfahren bieten erhebliches Potential, den in den Ernteresten enthaltenen Stickstoff im Kreislauf zu führen, zielgerichtet für Folgekulturen zu nutzen und dadurch den Einsatz mineralischer Düngemittel zu reduzieren.

Für eine Emissionsbilanzierung werden die N-Emissionen bei den verschiedenen Aufwertungsverfahren und in allen Prozessstufen quantifiziert. Die Bilanzierung dient dazu, Verlagerungseffekte der N-Emissionen ausschließen zu können.

Außerdem werden die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen umfassend bewertet. Hierzu wird eine Ökobilanz auf Betriebsebene erstellt, der Einfluss auf die nationale Treibhausgas-Bilanz berechnet und THG-Vermeidungskosten ermittelt. Für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung werden u.a. die Kosten für die Arbeitserledigung und den Maschineneinsatz, die bei der Bergung, der Verarbeitung und der Aufbringung des Materials anfallen, sowie mögliche Baukosten für die Aufbereitung, erfasst und ausgewertet.

Das Vorhaben NEmGem liefert wichtige Daten für die nationale Berichterstattung zu Luftschadstoffen und THG-Emissionen und leistet einen wichtigen Beitrag zur sektoralen Maßnahme "Senkung der Stickstoffüberschüsse einschließlich Minderung der Ammoniakemissio-nen und gezielte Verminderung der Lachgasemissionen sowie Verbesserung der Stickstoffeffizienz" des Klimaschutzprogramms der Bundesregierung.

Das Forschungsvorhaben wird in Zusammenarbeit von

  • Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau e. V. (FKZ: 2822ABS036),
  • Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e. V. (FKZ: 2822ABS037),
  • Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e. V. (FKZ: 2822ABS038),
  • Hochschule Magdeburg-Stendal (FKZ: 2822ABS039).

durchgeführt. Das Projekt startete am 01. April 2024 und endet zum 31. März 2027.