Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Forschungsvorhaben KARO – "Klimaresiliente Anbauverfahren zur Risiko-Optimierung"

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das Forschungsvorhaben "Klimaresiliente Anbauverfahren zur Risiko-Optimierung – unter besonderer Berücksichtigung der Ziele der Ackerbaustrategie und ihrer regionalen Erfordernisse (KARO)". Das Projekt beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung von regionalen Pflanzenbausystemen, um ihre Widerstandsfähigkeit gegen die Folgen des Klimawandels zu erhöhen.

Die Ackerbaustrategie 2035 thematisiert unter anderem auch die globale Herausforderung an die Landwirtschaft, dem Klimawandel und seinen Folgen zu begegnen. Im Handlungsfeld "Anpassung an den Klimawandel und Steigerung der Klimaresilienz" werden daher Ziele und Maßnahmen formuliert, um durch die Anpassung von Produktionssystemen und durch Maßnahmen des Risikomanagements, die Resilienz des Pflanzenbaus unter veränderten klimatischen Bedingungen zu stärken und eine hohe Ertragsbildung, -qualität und -stabilität zu gewährleisten.

Im Rahmen des dreijährigen Forschungsvorhabens KARO sollen bestehende Produktionssysteme im Pflanzenbau regionalspezifisch weiterentwickelt werden, um sie resilienter gegenüber Klimawandelphänomenen zu machen. Das Projekt leistet einen Beitrag, das Verständnis von klimawandelbedingte Risiken und Handlungsoptionen in landwirtschaftlichen Betrieben zu verbessern und zusätzlich die ökonomische Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Das Vorhaben betrachtet dabei das Zusammenspiel verschiedener Risiken. Es werden sowohl klimatische, pflanzenbauliche, phytosanitäre und Umwelt-Risiken als auch die daraus folgenden betriebswirtschaftlichen und ökonomischen Risiken für die landwirtschaftlichen Betriebe untersucht.

Als Ausgangsbasis dient eine bereits bestehende Datengrundlage in drei verschiedenen Anbauräumen (Fokusregionen) in Nord-, Ost- und Südwestdeutschland, welche sich klimatisch deutlich unterscheiden. Es werden die Fruchtarten Winterweizen, Roggen, Winter- und Sommergerste, Hafer, Triticale, Kartoffeln, Zuckerrüben, Winterraps und Silomais betrachtet und zukünftig zu erwartende Ertragsniveaus und -variabilitäten bestimmt. Weiterhin werden im Projekt KARO Klimaanalogregionen der drei Fokusregionen ermittelt, und Gegenden in Europa bestimmt, deren aktuelles Klima dem für die Fokusregionen in den nächsten Jahrzehnten zu erwartenden sehr ähnlich ist. Daraus lassen sich neben den Risiken auch mögliche Chancen für den Anbau neuer Kulturarten und die Entwicklung neuer Fruchtfolgen ableiten, welche aufgrund der Verlängerung der Vegetationsperiode und der Verschiebung phänologischer Phasen entstehen. Aus diesem Grund wird außerdem ein deutschlandweites Agrarphänologiemodell erstellt.

Das in dem Projekt weiterentwickelte Infoportal und Beratungstool SYNOPS-WEB+, stellt die Ergebnisse und entwickelten Handlungsoptionen für eine Risikobewertung von verschiedenen Verfahren bereit, welche durch Demonstrationsversuche in den drei Fokusregionen in der Praxis erprobt werden.
Begleitet wird das Vorhaben durch einen intensiven Wissenschafts-Praxis-Dialog, welcher in Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren die Praxistauglichkeit der entwickelten Verfahren erhöhen wird und deren Verbreitung unterstützt.

Das Projekt KARO leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Anpassung der Landwirtschaft an die Folgen des Klimawandels und der Entwicklung von klimaresilienten Anbauverfahren.

Das Verbundvorhaben wird von den folgenden Institutionen durchgeführt:

  • Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Strategien und Folgenabschätzung (FKZ: 2823ABS030)
  • Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. (FKZ: 2823ABS031)
  • Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e. V. (PIK) (FKZ: 2823ABS032)
  • Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), Institut für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft (FKZ: 2823ABS033)
  • Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), (FKZ: 2823ABS034)

Das Projekt KARO startete am 01. April 2024 und endet zum 30. Juni 2027.

Weiterführende Links

https://www.julius-kuehn.de/ex_anwendung/FoPro/projectprofile.php?id=3367&lang=de
https://www.pik-potsdam.de/de/institut/abteilungen/klimaresilienz/start-des-karo-projekts
https://www.pik-potsdam.de/en/output/projects/all/1017