Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Demonstrationsvorhaben "Multiparametrisches Monitoring von Nitratfrachten in der Landwirtschaft" (MoNi)

Um Nitratfrachten aus der Landwirtschaft in Grund- und Oberflächengewässer schon frühzeitig zu erkennen, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Demonstrationsvorhaben MoNi, welches das in DIFNA entwickelte Frühindikatorensystem für mineralisch gedüngte Ackerbaubetriebe insbesondere für organisch gedüngte Standorte und den Gemüsebau weiterentwickelt.

Das Vorgängerprojekt "Indikatoren zur Früherkennung von Nitratfrachten im Ackerbau" (DIFNA) konzentrierte sich auf die Entwicklung, Anwendung und Überprüfung eines Frühindikatorensystems für vorwiegend mineralisch gedüngte Standorte. Mit dessen Hilfe sollen schon frühzeitig Aussagen über die Intensität der landwirtschaftlich induzierten Nitratfrachten im Boden getroffen werden können. Mit dem Messsystem soll überprüft werden, wie wirksam die Vorgaben der 2017 novellierten Düngeverordnung (DüV) zur Reduktion der Nitratfrachten in das Grundwasser sind. Der Abschlussbericht des Vorgängerprojektes DIFNA ist auf https://nitrat-boden.julius-kuehn.de/ verfügbar.

Im Anschlussvorhaben MoNi wird das Frühindikatorensystem nicht ausschließlich auf mineralisch gedüngten Standorten des landwirtschaftlichen Marktfruchtbaus, sondern zusätzlich auf vorwiegend organisch gedüngten Standorten (Futterbau- und Veredelungsbetriebe sowie Gemischtbetriebe) sowie auf Standorten mit Gemüsebau weiterentwickelt. Dazu werden zu den bereits etablierten Testgebieten in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein neue Testgebiete mit hoher Tierbesatzdichte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern eingerichtet. Die Testgebiete mit Gemüsebau werden aktuell in Hessen und Rheinland-Pfalz etabliert. Die Standorte unterscheiden sich hinsichtlich klimatischer Bedingungen, Bodenverhältnissen und der ortstypischen Bewirtschaftung und decken so ein breites Spektrum der deutschen Landwirtschaft ab. In jedem Testgebiet nehmen etwa zwölf Betriebe teil, in denen nach den Rahmenbedingungen gewirtschaftet wird, welche die in 2020 erneut geänderte DüV vorgibt. Die Betriebe werden durch Experten, die in den Regionen tätig sind, betreut.

Das Frühindikatorensystem besteht aus rechnerisch-kalkulatorischen und stofflich-analytischen Indikatoren. Neben der Auswertung von unterschiedlichen Bilanzen (Schlag-, Betriebs-, Fruchtbilanzen) führen die Experten hierfür stofflich-analytische Untersuchungen (Ernte-, Herbst-, und Frühjahrs-Nmin) und Drainagemessungen durch. Zusätzlich werden Nmin-Dauermessstellen eingerichtet und Nitrattiefenprofile durch Ingenieurbüros auf den Betrieben erstellt.

Das Messsystem soll in ein bundesweit einheitliches Nitratmonitoring überführt und für die Nitratberichterstattung gegenüber der EU-Kommission nutzbar gemacht werden. Die Koordination des Vorhabens übernimmt das "Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde" im Julius Kühn-Institut (JKI).

Das MoNi-Vorhaben startete am 01.Juni 2020 und endet am 31. März 2024.

Weitere Informationen unter https://nitrat-boden.julius-kuehn.de/