Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Blick über Dörfer in Rheinland-Pfalz Strukturlotsen in ländlichen Regionen Quelle: photoposter - iStock/ getty images plus via Getty Images

Interkommunale Zusammenarbeit in der Regionalentwicklung der Kreise - Gemeinsam Innovationsprojekte in den Gemeinden unterstützen

Mit dem Modellvorhaben "Interkommunale Zusammenarbeit in der Regionalentwicklung der Kreise" fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft einen Verbund aus vier Landkreisen der Region "Alte Welt": Bad Kreuznach, Donnersbergkreis, Kaiserslautern und Kusel sowie dem Landkreistag Rheinland-Pfalz und der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt).

In jedem der vier Landkreise ist ein Strukturlotse aktiv. Die Lotsen sind in ihrem Landkreis erster Ansprechpartner für die Kommunen und andere interessierte Akteure: "First-level-support". Daneben übernehmen sie jeweils bestimmte Themenbereiche und Arbeitsschwerpunkte als Spezialisten für alle Kreise: "Second-level-support". Das Modellvorhaben wird von 2021 bis 2024 mit insgesamt ca. 1,2 Millionen Euro gefördert.

Strukturlotsen stärken die Regionalentwicklung auf Kreisebene

Die vier Lotsen arbeiten von Beginn an eng in einem Team zusammen. Die intensive interkommunale Zusammenarbeit der vier Landkreise und der weiteren Partner ermöglicht eine neue Form der effizienten, synergetischen Ergänzung untereinander. Ein Schwerpunkt des Modellvorhabens liegt darin, durch einen ständigen Wissensaustausch Standards und Strukturen im Regionalentwicklungsmanagement aller Akteure zu gewährleisten. Dafür bauen die vier Kreis-Strukturlotsen zielgerichtete und themenbezogene Kommunikationsinstrumente auf.

Die Strukturlotsen sollen sich ein Bild von den örtlichen Strukturen in der Regionalentwicklung und den spezifischen Handlungsbedarfen machen, um anschließend konkrete Verbesserungen des Regionalentwicklungsmanagements anzustoßen. Zentrale Aufgaben sind in diesem Zusammenhang die Beratung und Informationsarbeit mit Akteuren vor Ort, das aktive Zugehen auf potentiell interessierte Akteure sowie die Begleitung von Innovationsprojekten im jeweiligen Kreis.

Bündelung auf Landes- und Bundesebene

Darüber hinaus wird auf Ebene des Landkreistages Rheinland-Pfalz ein Landes-Strukturlotse eingesetzt. Dieser hat die Aufgabe, im Austausch mit den vier Kreis-Strukturlotsen zu stehen und geeignete Foren und Instrumente zu schaffen, um einen Wissenstransfer auf allen beteiligten Ebenen des Vorhabens zu etablieren. Ihm kommt eine Sprachrohrfunktion insbesondere gegenüber der Landes- und Bundesebene zu, welche beispielweise durch die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern wie dem Deutschen Landkreistag (DLT) umgesetzt wird. Darüber hinaus besteht zwischen dem Landes-Strukturlotsen und der Verbundpartnerin Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) eine enge Zusammenarbeit im Hinblick auf die Erprobung der Übertragbarkeit des Modellvorhabens sowie der Verstetigung des gesamten Vorhabens.

Auswertung des Modellvorhabens

Die KGSt übernimmt als Wissensträger im Kommunalen Verwaltungsmanagement die fachliche Begleitung des Modellvorhabens. Sie betrachtet und bewertet die Maßnahmen im Vorhaben in regelmäßigen Abständen. Außerdem wird die KGSt Prozesse und Strukturen des kommunalen Managements im Kontext des Regionalentwicklungsmanagements aufzeigen und konkrete Verbesserungsvorschläge unterbreiten.

Ziele

Ziel der Partner ist es, die Strukturen in der Region durch interkommunale Zusammenarbeit im Bereich der Regionalentwicklung auszubauen und zu festigen, damit die Kreise und Regionen für aktuelle und künftige Aufgaben gut aufgestellt sind. Hierbei sind die folgenden fünf Unterziele maßgeblich:

  • Stabilisierung und Verbesserung von Standards und Strukturen zwischen den Landkreisen im Bereich des Regionalentwicklungsmanagements
  • Stabilisierung durch dauerhafte Nutzung von Synergieeffekten aufgrund klarer Aufgabenverteilung und hierdurch Effizienzsteigerung der vorhandenen Kräfte
  • Aktive Einbindung und Unterstützung der Akteure der Zivilgesellschaft bei Aktivitäten in und für die Region
  • Verstärkung der zielgerichteten und themenbezogenen Kommunikation und des Austauschs der Kreise untereinander (Informations- und Wissensaustausch)
  • Gesteigerte Realisierungsmöglichkeit von umfangreichen gemeinsamen Innovationsprojekten durch gemeinsame Umsetzung (Bündelung finanzieller Kapazitäten für größere Projekte)

Maßnahmenstatus

Vorbereitungsphase

Inhaltlich-konzeptionelle Vorbereitung, Einbinden von externem Wissen, Erstellung und Veröffentlichung des Förderaufrufs

Beratungsphase

Beratung von Interessenten, Skizzen-Bewertung, Auswahl der Fördervorhaben, Beratung von Antragsstellern, Antragsprüfung, Widerspruchsverfahren, Bescheiderstellung

Förderphase

Fachliche Begleitung, Prüfung der Nachweise, Auszahlungen, Änderungen, Vernetzungstreffen, Öffentlichkeitsarbeit für BMEL und BULEplus

Evaluationsphase

Begleitende oder nachgelagerte Evaluation:
Finale Vorbereitung und Durchführung der inhaltlich-fachlichen Auswertung, Beauftragung von unterstützenden Dienstleistern, erster Wissenstransfer

Nachbereitungsphase

Nachbereitung (Prüfung und Abrechnung), weiterer Wissenstransfer, Ziehen von Schlussfolgerungen, u.a. für BMEL-Fördergestaltung