Moorkultur Quelle: Dr. Michael Röhrdanz
Forschungs- und Entwicklungsvorhaben "Torffreie klimafreundliche Pflanzsubstrate aus Hydro- und Pyrolysekohlen (TOPKO)" (FuE)
Herkömmliche Blumenerden enthalten in der Regel einen hohen Anteil an Torf. Der Torfabbau hat jedoch konkrete negative Auswirkungen auf die Biodiversität und das Klima (u.a. CO₂-Freisetzung). Das Projekt TOPKO zielt daher auf die Entwicklung von Pflanzensubstraten aus Hydropyrolysekohle-Kompost als Torfersatz.
Im Rahmen des Projektes werden Kreislaufwirtschaftskonzepte entwickelt, die eine starke regionale Struktur und hohe Ressourceneffizienz in der Landbewirtschaftung ermöglichen. Denn die Torfersatzstoffe sollen aus lokal verfügbarem Grünschnitt aus der Landschaftspflege, insbesondere aus der Paludikultur (Moorbewirtschaftung), gewonnen werden. Gängige Torfersatzstoffe wie Kokosmark und -fasern müssen aus Indien und Sri Lanka importiert werden.
Innerhalb von 34 Monaten wird die Herstellung von Pflanzenkohle und Hydrokohle aus regionalem Grünschnitt und Abfallbiomasse optimiert, die dann für die Co-Kompostierung eingesetzt werden. Die Kohle-Kompost-Mischungen werden zunächst in einem Gewächshausversuch unter kontrollierten Bedingungen getestet, gefolgt von Containerversuchen mit baumschultypischen Gehölzen. Anschließend soll die Co-Kompostierung im großtechnischen Maßstab (> 50 m³) durchgeführt werden. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die Entwicklung eines marktreifen Gartensubstrates ohne Torf. Die Ermittlung von Stoff- und Energieströme sowie eine sozioökonomische Betrachtung der Naturschutz- und Klimaeffekte sind ebenfalls fester Bestandteil des Projektes.
Das Vorhaben wird in Zusammenarbeit folgender Partner durchgeführt:
- Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
- Floragard Vertriebs-GmbH
- Turfwerk Moorkultur Ramsloh Werner Koch GmbH & Co. KG
Das Vorhaben ist am 27. Juni 2024 gestartet und endet am 30. April 2027.
Das Vorhaben "TOPKO" wurden in der Bekanntmachung über die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur "Anwendung von Pflanzenkohle für eine Landwirtschaft im Klimawandel" eingereicht und ist aus Mitteln des "Forschungs- und Innovationsprogramms "Klimaschutz in der Landwirtschaft" gefördert.
