Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Eiweißpflanzenstrategie

Die Geschäftsstelle Eiweißpflanzenstrategie ist bei der BLE angesiedelt und dort zuständig für die Koordination und Umsetzung der Eiweißpflanzenstrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Etablierung von modellhaften Demonstrationsnetzwerken, Wissenstransfer und Beratung des BMEL.

Zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Leguminosenanbau in Deutschland hat das BMEL Ende 2012 die Eiweißpflanzenstrategie (EPS) veröffentlicht. Die Strategie soll eine Ausweitung des Anbaus und der Verwertung von Leguminosen/Hülsenfrüchten unterstützen – sowohl das Angebot als auch die Nachfrage. Ziel ist, die Wettbewerbsfähigkeit der heimisch erzeugten Leguminosen zu stärken. Die EPS ist gleichermaßen auf den konventionellen wie den ökologischen Anbau ausgerichtet.

Alleskönner Leguminosen

Leguminosen und ihre Ökosystemleistungen sind ein wichtiger Baustein in einer nachhaltigen Landwirtschaft. Diese Pflanzen sind in der Lage, in Symbiose mit Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln, den sogenannten Rhizobien, Luftstickstoff zu binden und damit N-Düngemittel einzusparen. Sie erzeugen hochwertiges Eiweiß in der Pflanze, das sowohl für die menschliche Ernährung als auch für Tierfutter verwendet wird. Im Bereich der veganen und vegetarischen Ernährung sind Hülsenfrüchte unverzichtbar. In der Tierernährung nimmt die Forderung nach gentechnikfreien Eiweißträgern, die möglichst regional und entwaldungsfrei produziert wurden, zu.

Umsetzung der Eiweißpflanzenstrategie in der BLE

Der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wurden 2012 die Koordinierungs- und Durchführungsaufgaben für FuE-Aktivitäten, Wissenstransfer und Beratung des BMEL übertragen. Außerdem koordiniert die Geschäftsstelle EPS die Multi-Stakeholder-Plattform "Forum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel" (FONEI).

Von Beginn an wurden die Maßnahmen der EPS durch das BMEL finanziell gefördert, seit 2014 über den Titel: "Zuschüsse zur Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung mit pflanzlichen Eiweißen heimischer Produktion". Von 2014 bis einschließlich 2022 sind für die Finanzierung der EPS Mittel in Höhe von insgesamt 47,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden.

Weitere Informationen zur EPS finden Sie in der Broschüre "Broschüre: Ackerbohne, Erbse & Co. - die Eiweißpflanzenstrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Förderung des Leguminosenanbaus in Deutschland (PDF, 764 KB, Nicht barrierefrei)".

Um Landwirten Anreize zu bieten, Leguminosen anzubauen und zu nutzen und um deren Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, kommt ein Bündel von Maßnahmen zum Einsatz.

Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (FuE)

Über die Förderung von FuE-Vorhaben werden Innovationen angeregt. Neue Erkenntnisse in Anbau und Verwertung stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Leguminosen. Thematische Schwerpunkte von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben lagen bislang insbesondere in der Züchtung sowie in den Bereichen Anbau, Aufbereitung, Fütterung, Lebensmittel und Ökosystemleistungen. Erkenntnisse aus FuE-Vorhaben werden unter anderem über modellhafte Demonstrationsnetzwerke in der Praxis erprobt und verbreitet.

Zurzeit können keine Initiativskizzen eingereicht werden.

Modellhafte Demonstrationsnetzwerke

Die modellhaften Demonstrationsnetzwerke der EPS zielen darauf ab, den Wissenstransfer innerhalb der Praxis sowie zwischen Praxis, Wissenschaft und Beratung zu Fragen rund um Anbau, Verwertung und Vermarktung von Leguminosen zu intensivieren. Für die grobkörnigen Leguminosenarten Soja (www.sojafoerderring.de), Lupine (www.lupinenverein.de) sowie Erbse/Ackerbohne (www.demoneterbo.agrarpraxisforschung.de) wurden bundesweite kulturspezifische Demonstrationsnetzwerke mit konventionell und ökologisch wirtschaftenden Betrieben eingerichtet, die inzwischen nach je 5-6 Jahren Förderung geendet sind.

Aktuell laufen das 2019 gestartete Netzwerk zu kleinkörnigen Leguminosen "KleeLuzPlus" (www.demonet-kleeluzplus.de) sowie das 2022 gestartete kulturübergreifende Netzwerk zu grobkörnigen Leguminosen "LeguNet" (www.legunet.de).

Im Demonstrationsnetzwerk zu Klee, Luzerne und weiteren kleinkörnigen Leguminosen wird gemeinsam mit neun Partnern und über 60 konventionell sowie ökologisch wirtschaftenden Demonstrationsbetrieben seit Mitte 2019 daran gearbeitet, die Potentiale kleinkörniger Leguminosen wie Klee und Luzerne aufzuzeigen. Neben dem Anbau liegt der Schwerpunkt beim Einsatz in der Milchviehfütterung, aber die teilnehmenden Betriebe zeigen auch vielfältige weitere Einsatzmöglichkeiten von kleinkörnigen Leguminosen auf.

Das Netzwerk LeguNet bündelt alle grobkörnigen Leguminosen und baut auf den Erkenntnissen der vorausgegangenen kulturspezifischen Netzwerke zu Soja, Lupine und Erbse/Bohne auf. Ein Schwerpunkt liegt hier in der Vernetzung der Marktakteure.

Informationen zu allen Forschungsaktivitäten im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie können in der Suchmaske auf der Seite Forschungsförderung recherchiert werden.

Wissenstransfer, Newsletter

Sowohl in den FuE-Vorhaben, als auch über die Demonstrationsnetzwerke wird Wissen zu Anbau und Verwertung von Leguminosen aufbereitet und über verschiedene Kanäle an die Zielgruppen gebracht. Dies sind beispielsweise Feldtage, Internetseiten, Fachartikel, Seminare und Fachveranstaltungen, Videos, podcasts u.a.. Weitere Informationen finden Sie unten in der Tabbox.

Gerne informieren wir Sie in unserem Newsletter über Bekanntmachungen, Termine und Neuigkeiten bei der Umsetzung der Eiweißpflanzenstrategie. Hier können Sie den Newsletter abonnieren.

Dialogforum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel (FONEI)

Das Dialogforum nachhaltigere Eiweißfuttermittel (FONEI) wird von der Geschäftsstelle Eiweißpflanzenstrategie in Abstimmung mit dem BMEL seit 2018 koordiniert. Es thematisiert die Schnittstelle zwischen zwei Aufträgen – der Förderung des heimischen Leguminosenanbaus und der Unterstützung von Initiativen für nachhaltige, entwaldungsfreie Soja-Lieferketten. Das FONEI ist ein Zusammenschluss von Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette für Eiweißfuttermittel. Die Mitglieder eint das Ziel, die Transparenz in der Lieferkette zu erhöhen und Futterrationen insgesamt nachhaltiger zu gestalten. Mehr dazu unter www.eiweissforum.de.

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