Eiweißpflanzenstrategie
Die Geschäftsstelle Eiweißpflanzenstrategie ist bei der BLE angesiedelt und dort zuständig für die Koordination und Umsetzung der Eiweißpflanzenstrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Etablierung von modellhaften Demonstrationsnetzwerken, Wissenstransfer und Beratung des BMEL.
- Alleskönner Leguminosen
- Umsetzung der Eiweißpflanzenstrategie in der BLE
- Dialogforum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel (FONEI)
Quelle: Jürgen Heß, Universität Kassel
Zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Leguminosenanbau in Deutschland hat das BMEL Ende 2012 die Eiweißpflanzenstrategie (EPS) veröffentlicht. Die Strategie soll eine Ausweitung des Anbaus und der Verwertung von Leguminosen/Hülsenfrüchten unterstützen – sowohl das Angebot als auch die Nachfrage. Ziel ist, die Wettbewerbsfähigkeit der heimisch erzeugten Leguminosen zu stärken. Die EPS ist gleichermaßen auf den konventionellen wie den ökologischen Anbau ausgerichtet.
Alleskönner Leguminosen
Leguminosen und ihre Ökosystemleistungen sind ein wichtiger Baustein in einer nachhaltigen Landwirtschaft. Diese Pflanzen sind in der Lage, in Symbiose mit Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln, den sogenannten Rhizobien, Luftstickstoff zu binden und damit N-Düngemittel einzusparen. Sie erzeugen hochwertiges Eiweiß in der Pflanze, das sowohl für die menschliche Ernährung als auch für Tierfutter verwendet wird. Im Bereich der veganen und vegetarischen Ernährung sind Hülsenfrüchte unverzichtbar. In der Tierernährung nimmt die Forderung nach gentechnikfreien Eiweißträgern, die möglichst regional und entwaldungsfrei produziert wurden, zu.
Umsetzung der Eiweißpflanzenstrategie in der BLE
Der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wurden 2012 die Koordinierungs- und Durchführungsaufgaben für FuE-Aktivitäten, Wissenstransfer und Beratung des BMEL übertragen. Außerdem koordiniert die Geschäftsstelle EPS die Multi-Stakeholder-Plattform "Forum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel" (FONEI).
Von Beginn an wurden die Maßnahmen der EPS durch das BMEL finanziell gefördert, seit 2014 über den Titel: "Zuschüsse zur Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung mit pflanzlichen Eiweißen heimischer Produktion". Von 2014 bis einschließlich 2022 sind für die Finanzierung der EPS Mittel in Höhe von insgesamt 47,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden.
Weitere Informationen zur EPS finden Sie in der Broschüre "Broschüre: Ackerbohne, Erbse & Co. - die Eiweißpflanzenstrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Förderung des Leguminosenanbaus in Deutschland (PDF, 764 KB, Nicht barrierefrei)".
Um Landwirten Anreize zu bieten, Leguminosen anzubauen und zu nutzen und um deren Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, kommt ein Bündel von Maßnahmen zum Einsatz.
Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (FuE)
Über die Förderung von FuE-Vorhaben werden Innovationen angeregt. Neue Erkenntnisse in Anbau und Verwertung stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Leguminosen. Thematische Schwerpunkte von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben lagen bislang insbesondere in der Züchtung sowie in den Bereichen Anbau, Aufbereitung, Fütterung, Lebensmittel und Ökosystemleistungen. Erkenntnisse aus FuE-Vorhaben werden unter anderem über modellhafte Demonstrationsnetzwerke in der Praxis erprobt und verbreitet.
Zurzeit können keine Initiativskizzen eingereicht werden.
Modellhafte Demonstrationsnetzwerke
Die modellhaften Demonstrationsnetzwerke der EPS zielen darauf ab, den Wissenstransfer innerhalb der Praxis sowie zwischen Praxis, Wissenschaft und Beratung zu Fragen rund um Anbau, Verwertung und Vermarktung von Leguminosen zu intensivieren. Für die grobkörnigen Leguminosenarten Soja (www.sojafoerderring.de), Lupine (www.lupinenverein.de) sowie Erbse/Ackerbohne (www.demoneterbo.agrarpraxisforschung.de) wurden bundesweite kulturspezifische Demonstrationsnetzwerke mit konventionell und ökologisch wirtschaftenden Betrieben eingerichtet, die inzwischen nach je 5-6 Jahren Förderung geendet sind.
Aktuell laufen das 2019 gestartete Netzwerk zu kleinkörnigen Leguminosen "KleeLuzPlus" (www.demonet-kleeluzplus.de) sowie das 2022 gestartete kulturübergreifende Netzwerk zu grobkörnigen Leguminosen "LeguNet" (www.legunet.de).
Im Demonstrationsnetzwerk zu Klee, Luzerne und weiteren kleinkörnigen Leguminosen wird gemeinsam mit neun Partnern und über 60 konventionell sowie ökologisch wirtschaftenden Demonstrationsbetrieben seit Mitte 2019 daran gearbeitet, die Potentiale kleinkörniger Leguminosen wie Klee und Luzerne aufzuzeigen. Neben dem Anbau liegt der Schwerpunkt beim Einsatz in der Milchviehfütterung, aber die teilnehmenden Betriebe zeigen auch vielfältige weitere Einsatzmöglichkeiten von kleinkörnigen Leguminosen auf.
Das Netzwerk LeguNet bündelt alle grobkörnigen Leguminosen und baut auf den Erkenntnissen der vorausgegangenen kulturspezifischen Netzwerke zu Soja, Lupine und Erbse/Bohne auf. Ein Schwerpunkt liegt hier in der Vernetzung der Marktakteure.
Informationen zu allen Forschungsaktivitäten im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie können in der Suchmaske auf der Seite Forschungsförderung recherchiert werden.
Wissenstransfer, Newsletter
Sowohl in den FuE-Vorhaben, als auch über die Demonstrationsnetzwerke wird Wissen zu Anbau und Verwertung von Leguminosen aufbereitet und über verschiedene Kanäle an die Zielgruppen gebracht. Dies sind beispielsweise Feldtage, Internetseiten, Fachartikel, Seminare und Fachveranstaltungen, Videos, podcasts u.a.. Weitere Informationen finden Sie unten in der Tabbox.
Gerne informieren wir Sie in unserem Newsletter über Bekanntmachungen, Termine und Neuigkeiten bei der Umsetzung der Eiweißpflanzenstrategie. Hier können Sie den Newsletter abonnieren.
Dialogforum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel (FONEI)
Das Dialogforum nachhaltigere Eiweißfuttermittel (FONEI) wird von der Geschäftsstelle Eiweißpflanzenstrategie in Abstimmung mit dem BMEL seit 2018 koordiniert. Es thematisiert die Schnittstelle zwischen zwei Aufträgen – der Förderung des heimischen Leguminosenanbaus und der Unterstützung von Initiativen für nachhaltige, entwaldungsfreie Soja-Lieferketten. Das FONEI ist ein Zusammenschluss von Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette für Eiweißfuttermittel. Die Mitglieder eint das Ziel, die Transparenz in der Lieferkette zu erhöhen und Futterrationen insgesamt nachhaltiger zu gestalten. Mehr dazu unter www.eiweissforum.de.
Zum Thema
- Richtlinie zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sowie von Maßnahmen zum Technologie- und Wissenstransfer für eine nachhaltige Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten (PDF, 738 KB, Nicht barrierefrei)
- Soja-Anbau in der Praxis (PDF, 10 MB, Nicht barrierefrei)
- Lupinen-Anbau in der Praxis (PDF, 10 MB, Nicht barrierefrei)
- Ackerbohnen-Anbau in der Praxis (PDF, 10 MB, Nicht barrierefrei)
- Körnererbsen-Anbau in der Praxis (PDF, 7 MB, Nicht barrierefrei)
- Erbsen und Ackerbohnen in der Praxis (PDF, 3 MB, Nicht barrierefrei)
- Broschüre: Ackerbohne, Erbse & Co. - die Eiweißpflanzenstrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Förderung des Leguminosenanbaus in Deutschland (PDF, 764 KB, Nicht barrierefrei)
- Laufende Forschungsvorhaben (PDF, 139 KB, Nicht barrierefrei)
- Netzwerk Soja
- Netzwerk Lupine
- Netzwerk Erbse/ Bohne
- Netzwerk Klee/ Luzerne
- Netzwerk für grobkörnige Leguminosen
Praxismerkblätter
Weitere Strategien
Links
Archiv
- Bekanntmachung über die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Sicherung einer nachhaltigen Ernährung landwirtschaftlicher Nutztiere unter sich wandelnden klimatischen Bedingungen (PDF, 1 MB, Nicht barrierefrei)
- Bekanntmachung über die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Erschließung und zum Einsatz alternativer Proteinquellen für die menschliche Ernährung (PDF, 86 KB, Nicht barrierefrei)
- Bekanntmachung Nr. 03/21/33 über die Durchführung eines modellhaften Demonstrationsnetzwerkes zur „Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verwertung von Leguminosen in Deutschland“ im Rahmen der BMEL-Eiweißpflanzenstrategie vom 09.02.2021 (PDF, 503 KB, Nicht barrierefrei)
- Leitfaden für Skizzeneinreicher – Demonstrationsnetzwerk (PDF, 344 KB, Nicht barrierefrei)
- Bekanntmachung Nr. 07/20/33 über die Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur "Züchtung leistungsfähiger Leguminosensorten" im Rahmen der BMEL-Eiweißpflanzenstrategie (PDF, 882 KB, Nicht barrierefrei)
- Bekanntmachung Nr. 20/17/31 über die Durchführung eines modellhaften Demonstrationsnetzwerks sowie von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur "Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verwertung von feinsamigen Leguminosen in Deutschland“ (PDF, 454 KB, Nicht barrierefrei)
- Nachhaltiger Pflanzenschutz (PDF, 62 KB, Nicht barrierefrei)
-
Pflanzenzüchtung zur Ressourceneffizienz
(PDF, 65 KB, Nicht barrierefrei) -
Bekanntmachung Nr. 09/14/31: Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verwertung von Leguminosen mit Schwerpunkt Bohnen und Erbsen in Deutschland
(PDF, 165 KB, Nicht barrierefrei) - Bekanntmachung Nr. 18/2012/31: Ausweitung des Anbaus und der Verwertung von Leguminosen mit Schwerpunkt Sojabohnen und Lupinen in Deutschland (PDF, 368 KB, Nicht barrierefrei)
- Leitfaden für die Skizzeneinreichung (PDF, 395 KB, Nicht barrierefrei)
- Leitfaden für Skizzeneinreicher FuI "Klimaschutz in der Landwirtschaft" Schwerpunkt Pflanzenproduktion und Verarbeitung, Modul A (PDF, 496 KB, Nicht barrierefrei)
- Beiblatt zum Leitfaden für Skizzeneinreicher FuI "Klimaschutz in der Landwirtschaft" Schwerpunkt Pflanzenproduktion und Verarbeitung, Modul A (PDF, 101 KB, Nicht barrierefrei)
- Vorkalkulation zur Projektskizze auf Kostenbasis - pauschaliert (xlsx, 17 KB, Nicht barrierefrei)
- Vorkalkulation zur Projektskizze auf Kostenbasis - LSP (xlsx, 16 KB, Nicht barrierefrei)
- Finanzierungsplan zur Projektskizze auf Ausgabenbasis (xlsx, 16 KB, Nicht barrierefrei)
- Merkblatt zum Forschungsdatenmanagement (PDF, 627 KB, Nicht barrierefrei)
- Forschungsdatenmanagementplan (FDMP) – Skizzenphase (docx, 47 KB, Nicht barrierefrei)
- Benutzerleitfaden zur Definition von KMU (PDF, 1 MB, Nicht barrierefrei)