Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Familie läuft hinter einer Kuhherde Landwirtschaftliche Familie Quelle: Steve Baccon - DigitalVision via getty images

Forschungs- und Innovationsprogramm "Klimaschutz in der Landwirtschaft" des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft: Schwerpunkt Sozioökonomie

Die Sozioökonomie stellt eine inter- und transdisziplinäre Wissenschaft dar, die Wechselwirkungen, Zielkonflikte aber auch Synergieeffekte zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Politik aufzeigt. Als einer von fünf Themenschwerpunkten des Forschungs- und Innovationsprogramms "Klimaschutz in der Landwirtschaft" des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) rückt sie den notwendigen Transformationsprozess hin zu einer klimaverträglichen Landwirtschaft als gesamtgesellschaftliche Aufgabe in den Fokus. Die BLE ist für die fachliche Prüfung der Fördervorhaben zuständig.

Ziel der Untersuchungen im Themenschwerpunkt Sozioökonomie ist die Analyse der sozialen und ökonomischen Folgen von Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft.
Wurde bisher im landwirtschaftlichen Klimaschutz vornehmlich der technologisch-wirtschaftliche Wandel untersucht, so sollen nun seine sozialen, politischen und ökonomischen Effekte in Form sozio-ökonomischen Untersuchungen mitgedacht werden, um mögliche negative Auswirkungen frühzeitig zu erkennen und diesen rechtzeitig entgegen zu wirken. Denn einmal umgesetzt, haben die nachstehenden Maßnahmen nicht nur direkte soziale und ökonomische Auswirkungen auf landwirtschaftliche Betriebe, sondern wirken sektorübergreifend in das Gefüge von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft hinein und bedürfen somit weiterer Erforschung.

Folgende Klimaschutzmaßnahmen und ihre Folgen stehen besonders im Fokus der sozioökonomischen Untersuchungen:

  • Reduktion von Treibhausgasen im Pflanzenbau durch die Verbesserung der Stickstoffeffizienz und Weiterentwicklung von Anbauverfahren sowie emissionsarmen Düngestrategien
  • Stärkung des Humuserhalts und -aufbaus
  • Ausweitung des Anbaus von Leguminosen (z.B. als Ersatz für tierisches Protein in der Humanernährung)
  • Entwicklung einer klimaschutzgerechteren Tierproduktion und –haltung
  • Einführung und Weiterentwicklung alternativer Antriebstechniken ohne fossile Kraftstoffe für landwirtschaftlich genutzte Fahrzeuge und Maschinen
  • effiziente Landnutzungskonzepte inkl. Energieproduktion

Die Konsequenzen dieser Maßnahmen sollen auf den folgenden Ebenen als Querschnittsthema im Rahmen von drei Bekanntmachungen des Programms „Klimaschutz in der Landwirtschaft“ untersucht werden:

  • einzelbetriebliche ökonomische Fragestellungen,
  • einzelbetriebliche soziale Fragestellungen,
  • (agrar)-strukturelle Fragestellungen und
  • gesellschaftlich (politische) Fragestellungen.