Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Wodurch werden weiche Stiel- bzw. Blütenenden bei Gurken hervorgerufen?

Ursache für das Erscheinungsbild weicher "Stielenden" oder "Gurkenhälse" ist Wasserstress. In Folientunneln angebaute Gurkenpflanzen leiden tagsüber, sofern die Belüftung nicht ausreicht, aufgrund erhöhter Transpiration an Wassermangel und entziehen den Früchten Wasser. Der Wasserhaushalt der Pflanzen wird über Nacht regeneriert, größere Kaliber werden dabei jedoch meist nicht ausreichend versorgt.

Bewertung gemäß der allgemeinen Vermarktungsnorm (VO (EU) Nr. 543/2011 Anhang I Teil A, Stand: 01.10.2013): Gurkenhälse dürfen maximal bis zum Schulteransatz weich sein. Eine darüber hinausreichende Erweichung bzw. sichtbare Welkerscheinungen entsprechen nicht mehr der Forderung "in zufrieden stellendem Zustand" und sind nur im Rahmen der Toleranz zu 10 % zulässig, sofern die Verzehrbarkeit gegeben ist.

Bewertung gemäß der UNECE-Norm FFV-15 (Stand 23.03.2011): Die Erweichung der Gurkenhälse maximal bis zum Schulteransatz wird nicht als Mangel angesehen. Darüber hinausreichende Erweichungen bzw. sichtbare Welkerscheinungen sind als "nicht von frischem Aussehen und fest“ zu bewerten und sind nur im Rahmen der Toleranzen (1 % in der Klasse I, 10 % in der Klasse II) zulässig, sofern die Verzehrbarkeit gegeben ist.

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Stand: 01.10.2013

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