Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Warum werden bei Tomaten Viruserkrankungen als "nicht gesund" eingestuft, während "Geisterflecken" (abgestoppte Botrytis) als Farbfehler gewertet werden?

Bei "Geisterflecken" auf Tomaten handelt es sich um einen Mangel, der nur als Farbfehler auftritt. Die weitere Entwicklung der Krankheit Botrytis, die ursprünglich die Bildung der Flecken auslöste, ist gestoppt. Die Früchte können die Krankheit nicht weiter übertragen.
Mit Mosaikvirus befallene Früchte stammen von erkrankten Pflanzen. Befallene Früchte sind weiterhin Infektionsherde.

Bewertung gemäß der EU-Vermarktungsnorm (VO (EU) Nr. 543/2011 Anhang I Teil B – Teil 10, Stand: 11.03.2014): Tomatenfrüchte mit Mosaikvirus haben ein sortenuntypisches, marmoriertes Erscheinungsbild in Haut und Fruchtfleisch, manchmal auch Deformierungen. Darüber hinaus kann der Geschmack beeinträchtigt sein. Die Früchte sind für den menschlichen Verzehr nicht geeignet, auch wenn sie kein direktes Gesundheitsrisiko darstellen. Daher sind sie als "nicht gesund" zu bewerten und nur im Rahmen der Toleranzen für Verderb (1 % in der Klasse I bzw. 2 % in der Klasse II) zulässig.

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Stand: 11.03.2014

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