Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Wie kann eine falsche Sortenangabe bei Kernobst bewiesen werden?

Kernobst-Sorten werden anhand von Fruchtmerkmalen wie Ausprägung des Kelch- und Stielbereichs, Grund- und Deckfarbe, Fruchtform und Fruchtgröße bestimmt. Für eine exakte Sortenbeschreibung sind oft auch die Wuchseigenschaften des Baumes zu berücksichtigen.

Zusätzlich wird die Sortenbestimmung dadurch erschwert, dass zahlreiche Merkmale in Abhängigkeit von Standort und Unterlage eine erhebliche Schwankungsbreite aufweisen.

Im Rahmen der Konformitätskontrolle erfolgt die Sortenidentifizierung zunächst nach phänologischen Merkmalen. Dieses Verfahren hat oft nicht die gewünschte Genauigkeit und damit wenig Rechtssicherheit. Durch einen genetischen Fingerabdruck werden Gutachten jetzt wissenschaftlich untermauert.

Bei Anwendung molekulargenetischer Methoden zur Sortenidentifizierung werden nur Fruchtstücke (20 mg) oder einzelne Blätter benötigt. Folglich ist eine einzige Frucht oder ein einziger Baum ausreichend, um eine Sortenbestimmung durchzuführen. Ein weiterer Vorteil der Methode liegt in ihrer Schnelligkeit, da die Identität z. B. einer Apfelsorte mit molekulargenetischen Methoden innerhalb von sieben Tagen bestimmt werden kann. Die Methode hat jedoch derzeit noch ihre Grenzen bei der Erkennung von Mutanten.

Impressum

BLE, Vermarktungsnormen und Konformitätskontrollen, 53168 Bonn, Stand: 01.09.2020