Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Forschungsaufruf: Kreislaufwirtschaft in gemischten landwirtschaftlichen Produktionssystemen mit Nutztierhaltung

Vier europäische Forschungsinitiativen (ERA-NETs) haben im März 2021 eine gemeinsame Bekanntmachung veröffentlicht. Thema ist die Zusammenführung von Pflanzenbau und Tierhaltung in einem Kreislaufprinzip und daraus resultierende mögliche Vorteile für eine nachhaltige Landwirtschaft.

Besondere Schwerpunkte liegen außerdem im Bereich der Digitalisierung und bei der Minderung von Treibhausgasen.

Die Frist zur Einreichung der Projektanträge endet am 26. Mai 2021 um 15:00 Uhr (CEST - Mitteleuropäische Sommerzeit).

Die vollständige Ankündigung mit weiteren Informationen befindet sich hier.

Die nationale Bekanntmachung wurde im Bundesanzeiger veröffentlicht und kann hier eingesehen werden.

Europäische Forschungsinitiativen

Der Projektträger BLE beteiligt sich im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft aktiv an diesen EU-Initiativen, innerhalb derer transnationale Forschungsvorhaben ausgeschrieben werden:

  • ERA-NET SusAn (Nachhaltige Tierhaltungssysteme, www.era-susan.eu),
  • ERA-NET ICT-AGRI FOOD (Informations- und Kommunikationstechnologie & Robotik, www.ictagrifood.eu),
  • ERA-NET FACCE ERA-GAS (Monitoring und Minderung von Treibhausgasen aus Land- und Forstwirtschaft, www.eragas.eu) sowie
  • ERA-NET SusCrop (Nachhaltiger Pflanzenbau, www.suscrop.eu).

Das Referat für Europäische Forschungsangelegenheiten der BLE hat die Koordination für die ERA-NETs SusAn und ICT-AGRI FOOD inne.

Pflanzenbau, Tierhaltung und Boden als Kreislauf

Kreislaufwirtschaft umfasst in dieser Bekanntmachung in erster Linie Pflanzenbau, Tierhaltung und den Boden als Eckpunkte einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Produktion. Sie hat zum Ziel, die Kreisläufe von Stoffen und Ressourcen zu schließen und Abfälle zu vermeiden oder zu verwerten.

Das (Wieder-) Zusammenführen von Pflanzenbau und Tierhaltung bietet die Möglichkeit, Emissionen zu reduzieren, Ressourceneffizienz insgesamt zu steigern, externen Input (wie zum Beispiel Pflanzenschutzmittel, Mineraldünger oder Futtermittelimporte) zu reduzieren, Resilienz zu stärken und Biodiversität zu erhöhen. Dabei können Pflanzenbau und Tierhaltung auch überbetrieblich integriert werden.

Das Verwenden von lokal produziertem Futter anstelle von Importen und von Wirtschaftsdünger anstelle von zum Beispiel mineralischem Stickstoffdünger soll zur Verminderung von Treibhausgasemissionen beitragen. Die Fähigkeit von landwirtschaftichen Nutztieren, pflanzliche Biomasse verschiedenster Art zu verwerten, kann zu einer Diversifizierung im Pflanzenbau führen. Diese Vielfalt kann ein effektives Mittel sein, um zum Beispiel Pflanzenkrankheiten vorzubeugen und um die Bodenfruchtbarkeit langfristig zu verbessern.

29 Förderorganisationen aus Europa und Übersee werden diese Bekanntmachung mit 15 Millionen Euro finanzieren. Insbesondere Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und kleine oder mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sind aufgerufen, ihre Projektbeschreibungen einzureichen.

Alle Angaben zu Zuwendungsvoraussetzungen und Förderverfahren sind unter anderem über die englischsprachige Bekanntmachung auf den Internetseiten der vier beteiligten ERA-NETs veröffentlicht.

Kontakt

Referat 325: EU-Forschungsangelegenheiten, EMFF

E-Mail: era@ble.de

  • ERA-NET SusAn: Katerina Kotzia 0228 6845-3486
  • ERA-NET FACCE ERA-GAS: Dr. Arnd Baßler 0228-6845-3506
  • ERA-NET ICT-AGRI FOOD: Dr. Johannes Pfeifer 0228-6845-2634