Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Verschiedene Hülsenfrüchte und weitere vegane Proteinquellen Projektideen zur Erschließung und zum Einsatz von alternativen Proteinquellen für die menschliche Ernährung Quelle: Rimma-Bondarenko - iStock/ getty images plus via Getty Images

Projektideen zur Erschließung und zum Einsatz von alternativen Proteinquellen für die menschliche Ernährung

Im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung (Modul A) und der Eiweißpflanzenstrategie (Modul B) hatte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Forschungs- und Entwicklungsprojekte gesucht, die alternative Proteinquellen für die menschliche Ernährung erschließen und einsetzen. Dazu haben jetzt 190 Projektpartner aus Wissenschaft und Wirtschaft insgesamt 62 Projektskizzen bei der BLE eingereicht.

Bis zum Ende der Frist am 23. Februar 2022 sind im Modul A 43 Projektskizzen mit einem Fördervolumen von circa 41,3 Millionen Euro eingegangen. Im Modul B wurden 19 Skizzen mit einem Fördervolumen von circa 15 Millionen Euro eingereicht.

Von der Erschließung neuer Proteinquellen über ernährungsphysiologische Ansätze bis hin zur Erhöhung der Verbraucherakzeptanz

In Modul A kooperieren wissenschaftliche Einrichtungen und Wirtschaftspartner aus der Lebensmittelindustrie. Insgesamt möchten sich in den nächsten ein bis fünf Jahren 132 Projektpartner aus Wissenschaft und Wirtschaft an den skizzierten Forschungsvorhaben beteiligen. Die Projektideen umfassen innovative Verfahren zur Erschließung und Optimierung alternativer Proteinquellen, die Entwicklung innovativer und nachhaltiger Produkte auf Basis alternativer Proteinquellen, sowie innovative Ansätze zur Erhöhung der Nachhaltigkeit und der Verbraucherakzeptanz.

An den dreijährigen Vorhaben im Modul B beteiligen sich 58 Projektpartner, zu denen unter anderem Forschungsinstitute, Universitäten und Hochschulen sowie Unternehmen zählen. Die eingereichten Skizzen adressieren vielfältige Themen rund um Hülsenfrüchte und sind in den Bereichen der Außer-Haus-Verpflegung, Ernährungsphysiologie, Ernährungskommunikation und Lebensmitteltechnologie angesiedelt. Methoden sind u.a. soziologische Ernährungsverhaltensstudien, Humaninterventionsstudien sowie Kommunikations- und Akzeptanzstudien.

Die fachliche Bewertung der Skizzen erfolgt in der BLE durch ausgewiesene Expertinnen und Experten. Bei förderwürdigen Skizzen erfolgt im nächsten Schritt die Antragsaufforderung und -prüfung mit dem Ziel, erste Projekte in der ersten Jahreshälfte 2023 zu starten.

Potenziale alternativer Proteinquellen erschließen und breit nutzen

Die Ernährung und Proteinversorgung der stetig wachsenden Bevölkerung muss trotz begrenzt verfügbarer Ressourcen sowie Ernten, die von zunehmend auftretenden Wetterextremen beeinflusst werden, gesichert werden. Zudem steigt in westlich geprägten Ländern der Konsum veganer und vegetarischer Lebensmittel, wobei die Menschen bei ihrer Ernährung zunehmend Wert auf Nachhaltigkeitsaspekte legen. Aus diesen Gründen werden alternative Proteinquellen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten eine zunehmende Rolle spielen.

Gegenstand der Forschung ist es, alternative Proteinquellen zu erschließen und ihre Potenziale für ein breites Spektrum von Anwendungen in der Ernährungswirtschaft zu nutzen. Die Bandbreite alternativer Proteinquellen ist groß. Hierunter fallen z.B. Proteinquellen auf pflanzlicher Basis (z.B. Leguminosen, Nüsse, Getreide), auf Basis von Algen und Pilzen sowie essbaren Insekten, als auch Proteine, die durch zellbasierte oder fermentative Verfahren gewonnen wurden.