Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Ein Gemüsegarten in Afrika Gemüsegarten in Afrika Quelle: subman - E+ via Getty Images

Bekanntmachung zur internationalen Erforschung innovativer nachhaltiger Produktionssysteme veröffentlicht

Mit der neuen Bekanntmachung "Innovative nachhaltige Produktionssysteme" ruft das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) internationale Forschungskonsortien aus Deutschland und Subsahara-Afrika sowie Süd- und Südostasien zum Einreichen von Projektideen auf. Der Projektträger Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (ptble) nimmt Projektskizzen bis zum 31.08.2022 entgegen.

Der neue Forschungsaufruf des BMEL gewinnt vor dem derzeitigen weltpolitischen Hintergrund große Relevanz. Er richtet sich an Forschungskooperationen zwischen deutschen Agrar- und Ernährungsforschungseinrichtungen und solchen in Ländern und Regionen, die stark von Hunger und Fehlernährung betroffen sind. Ziel ist es, praxisorientierte, standortangepasste und nachhaltige Ansätze zur Erzeugung klimaschonender und ernährungsphysiologisch hochwertiger Nahrungs- und Futtermittel zu entwickeln oder zu stärken und dadurch mittelbar zu einer verbesserten Ernährung der lokalen Bevölkerung beizutragen.

Die Forschungsvorhaben sollen einen holistischen, inter- und transdisziplinären Multiakteursansatz verfolgen und im bestehenden Umfeld umsetzbare, anschlussfähige und nachhaltige Lösungen bearbeiten. Dabei sollen sie Erkenntnisse zu einem oder mehreren der folgenden Themenbereiche generieren:

  • Potentiale und Risiken sowie (Weiter-)Entwicklung und Anwendung von digitalen sowie technologischen, sozialen oder sonstigen Innovationen;
  • Kreislaufwirtschaft, multifunktionale Systeme inklusive Optionen zur Verwertung biogener Reststoffe, zum Beispiel Agroforstsysteme, Integrated Farming Systems, nachhaltiges Weidemanagement, Aquaponics;
  • Potentiale, Risiken und wissenschaftliches Monitoring von agrarökologischen Ansätzen;
  • Bodengesundheit, Bodenfruchtbarkeit, Bodenschutz, Speicherung von Kohlenstoff im Boden;
  • Wassermanagement, Water-Energy-Food Nexus;
  • Traditionell genutzte sowie vernachlässigte Pflanzen- und Tierarten (neglected and underutilized species, NUS)
  • Alternative Nahrungs- und Futtermittel (insbesondere solche mit hohem Proteingehalt beziehungsweise hoher Nährstoffdichte, zum Beispiel Algen, Pilze, Insekten);
  • Zugang und Verfügbarkeit von Input- und Absatzmärkten;
  • Ernte, Weiterverarbeitung, Lagerung, Transport von Nahrungs- und Futtermitteln;
  • Rolle von Standards (Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit und/ oder Qualitäts-/ Vermarktungsstandards);
  • Entwicklung von praxistauglichen Methoden oder Verfahren zur Messung, Bewertung und Darstellung von Nachhaltigkeitsaspekten in der Lebensmittelherstellung und -lieferketten.

Weitere Informationen

Die Bekanntmachung und weitere Informationen gibt es hier: Internationale Forschungskooperationen zu Welternährung.

Pressemeldung des BMEL vom 15. Juni 2022: "Jetzt bewerben mit Forschungskonzepten für innovative nachhaltige Produktionssysteme weltweit"