Erstmals Zertifikate für berufsbegleitende Fortbildung "GärtnerInnen im Botanischen Artenschutz" in Deutschland vergeben
Anlässlich der Jahrestagung des Verbandes der Botanischen Gärten (VBG) in Dortmund erhielten 14 Gärtner und Gärtnerinnen vom VBG-Präsidenten Professor Maximilian Weigend ihre Abschlusszertifikate überreicht. Die BLE ist im Beirat der vom VBG initiierten berufsbegleitenden Fortbildung "GärtnerIn im Botanischen Artenschutz" vertreten und hat an der Kursausgestaltung, der Themenauswahl für Abschlussarbeiten und deren Bewertung mitgewirkt.
Um den in Deutschland zunehmend notwendigen botanischen Artenschutz in die Tat umzusetzen, brauchen ausgebildete Gärtner und Gärtnerinnen spezielles Wissen, das in der klassischen fachspartenorientierten Gärtnerausbildung nicht vermittelt wird. Die zweijährige berufsbegleitende Fortbildung schließt diese Lücke in der klassischen Gärtnerausbildung.
In sieben Fachblöcken vermittelt die Fortbildung praxisrelevantes Wissen zur Ex-situ-/In-situ-Erhaltung von heimischen Wildpflanzenarten: Artenschutz und rechtliche Grundlagen, Erhaltungskulturen und Saatgutbanken, Kulturfaktoren für Wiederansiedlungsmaßnahmen, Bestäubungsbiologie, Saatgutqualität und Keimungsbiologie, Pflanzensystematik sowie Rhetorik ("Artenschutz kommunizieren").
Eine 40-stündige Hospitation bei einer im Artenschutz tätigen Organisation bietet die Möglichkeit, das erworbene Wissen in der Praxis anzuwenden. Die Gärtner und Gärtnerinnen fassen ihre Erfahrungen in einer vom Beirat bewerteten Abschlussarbeit zusammen.
Das detaillierte Fortbildungsprogramm finden Sie hier: Fortbildungskonzept - Gärtnerinnen und Gärtner im Botanischen Artenschutz (PDF, 3 MB, Nicht barrierefrei)
Diese ersten Abschlussarbeiten zur Fortbildung "GärtnerIn im Botanischen Artenschutz" und die hohe Motivation der teilnehmenden Gärtner und Gärtnerinnen lassen hoffen, dass das erworbene Wissen Verbreitung in der gärtnerischen Praxis findet.