Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Landschaft mit digitalen Icons Digitalisierung in der Landwirtschaft Quelle: Ekkasit919 - iStock/ Getty Images Plus via Getty Images

Förderbescheide an Zukunftsbetriebe und Zukunftsregionen für eine nachhaltige Landwirtschaft

Mit der Übergabe von Förderbescheiden an die Zukunftsbetriebe Samson, DigiMix-PA, RindforNet_SH, TechKnowNet, DigiPlus und digiWRaP sowie an die Zukunftsregionen DigiZert, RegiopAKT, MIRO und TiPP hat der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, im Rahmen der Internationalen Grünen Woche den Startschuss für weitere Experimentierfelder gegeben.

Mit der "Richtlinie über die Förderung der Einrichtung von Experimentierfeldern als Zukunftsbetriebe und Zukunftsregionen der Digitalisierung in der Landwirtschaft sowie in vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten" hatte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zum Einreichen von Projektideen aufgerufen. Insgesamt sind dazu 28 Projektskizzen mit einem Gesamtfördervolumen in Höhe von 67,3 Mio. € bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingegangen. Die ersten förderwürdigen Vorhaben konnten nun ihre Arbeiten aufnehmen.

Die Förderrichtlinie besteht dabei aus zwei Zielrichtungen: Modul eins fördert die Einrichtung eines Zukunftsbetriebes. Ziel ist es, den Nutzen der Digitalisierung für die heimische Landwirtschaft weiter zu erforschen und damit eine zukunftsfähige Entwicklung dieser zu unterstützen. Dadurch sollen landwirtschaftliche Betriebe aller Größen produktiver und wettbewerbsfähiger werden. Modul zwei der Richtlinie fördert digital ausgestaltete regionale Wertschöpfungsketten, die eine Zukunftsregion prägen.

Potenziale der Digitalisierung für zukunftsfähige Betriebe erschließen

Der kürzlich gestartete Zukunftsbetrieb Samson hat es sich zum Ziel gemacht, Landwirtinnen und Landwirten bei der Bewirtschaftung von Baumobstanbauflächen und der smarten Steuerung und Überwachung eines Obstbaubetriebes zu unterstützen. Im Vorhaben DigiMix-PA sollen die Effekte des Präzisionspflanzenbaus auf betriebliche Abläufe, Umwelt und Wirtschaftlichkeit demonstriert werden. Das Projekt RindforNet_SH will die Erfahrungen und Expertisen von Versuchsbetrieben der Rinderhaltung in der Digitalisierung von Arbeitsprozessen, digitalem Datenmanagement, Nutzung neuer Erfassungs- und Überwachungssysteme und digitalen Stoffströmen bündeln. Der Einsatz digitaler Technologien soll im Vorhaben TechKnowNet in kleinstrukturierten Agrarsystemen ganzheitlich evaluiert und praxisnah etabliert werden. Der Zukunftsbetrieb DigiPlus will das Potential der Digitalisierung für Betriebe der Ökologischen Landwirtschaft erschließen. Zudem soll durch das Vorhaben digiWRaP Sensortechnik auf landwirtschaftlichen Betrieben als betriebsweites, frühzeitiges Warnsystem gegen Wanderrattenbefall implementiert werden.

Zukunftsregionen: nachhaltige und zukunftssichere Wertschöpfungsketten

Die Zukunftsregion DigiZert hat als Ziel, digitale Zertifikate für Klima- und Umweltschutzmaßnahmen im Kartoffelanbau zu entwickeln, welche innerhalb der Wertschöpfungskette ausgetauscht werden sollen. Das Vorhaben RegiopAKT will digitale Technologien im Agrar- und Ernährungssystem einer Zukunftsregion erproben und hierbei besonders Arten- und Klimaschutzleistungen integrieren. Die Zukunftsregion MIRO arbeitet mittels Vernetzung verschiedener Akteure und Arbeitsbereiche an einer breiten Datenbasis um hierüber nachhaltig hergestellte Lebensmittel zu erzeugen, zu vermarkten und die Wertschöpfung Obst zukunftssicher und resilient aufzustellen. Ziel des Projektes TiPP ist es, Transparenz und Rückverfolgbarkeit in einer regional etablierten Wertschöpfungskette Schwein über digitale Strategien from farm to fork zu optimieren.

Alle Projekte der Zukunftsbetriebe und Zukunftsregionen gehen mit den Möglichkeiten leistungsstarker Mobilfunknetze und Breitbandanbindungen und der Digitalisierung als Werkzeug innovative Wege, um Zielkonflikte zwischen Umwelt-, Natur-, Klimaschutz und Produktivität zu lösen, zur Erleichterung der Arbeitsweise landwirtschaftlicher Betriebe und zu ihrer Akzeptanz bei den Konsumenten beizutragen.

Erscheinungsdatum: 21.03.2023