Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Milchkühe beim Fressen Tierernährung Quelle: Smederevac - iStock via Getty Images

Innovationen zur nachhaltigen Ernährung von Nutztieren und zur Jungviehgesundheit

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wird ab April im Programm zur Innovationsförderung Forschungsvorhaben zur nachhaltigen Tierernährung sowie ab August Projekte zur Unterstützung der Gesundheit und Vitalität von Kälbern und Jungrindern fördern. Die BLE betreut diese Forschungsvorhaben als Projektträger.

Die Landwirtschaft ist ein vom Klimawandel unmittelbar betroffener Sektor. Frühjährliche Trockenphasen, Hitzewellen und eine jahreszeitliche Verschiebung von Niederschlägen führen bereits zu Beeinträchtigungen des Pflanzenbaus und können damit auch die bedarfs- und tiergerechte Versorgung landwirtschaftlicher Nutztiere mit geeigneten und hochwertigen Futtermitteln gefährden.

Untersuchungen in Milchviehbetrieben zeigen, dass bei Kälbern während der Aufzucht durch Krankheiten wie Durchfall, Atemwegserkrankungen oder Nabel- und Gelenkentzündungen erhebliche Verluste auftreten können. Die Erkrankungen sind häufig multifaktoriell bedingt und meist durch Defizite im Geburts-, Hygiene-, Haltungs- beziehungsweise Fütterungsmanagement verursacht.

Im Rahmen von zwei Bekanntmachungen hat das BMEL die Wissenschaft und Wirtschaft aufgerufen, Projektideen zur "Sicherung einer nachhaltigen Ernährung landwirtschaftlicher Nutztiere unter sich wandelnden klimatischen Bedingungen" sowie zur "Verbesserung der Kälber- und Jungviehgesundheit" einzureichen. Die beim Projektträger BLE (PT BLE) eingegangenen Skizzen wurden fachlich durch ausgewiesene Expertinnen und Experten der jeweiligen Fachgebiete bewertet.

Auf Grundlage dieser Bewertung wurden im Bereich der nachhaltigen Tierernährung insgesamt 19 Forschungsvorhaben in den drei beteiligten Modulen (Programm zur Innovationsförderung, Bundesprogramm Ökologischer Landbau [BÖL], Eiweißpflanzenstrategie [EPS]) und im Themengebiet Kälber- und Jungviehgesundheit 13 Verbundvorhaben zur Einreichung eines Antrages aufgefordert. Bereits ab April dieses Jahres starten die ersten Projekte.

Um die nachhaltige Ernährung landwirtschaftlicher Nutztiere zu verbessern, werden innovative Verfahren und Futtermittel zur nachhaltigen Ernährung von Schweinen, Geflügel, kleiner Wiederkäuer und Milchkühen bis hin zu Fischen entwickelt, welche dem Klimawandel sowie der bedarfsgerechten Versorgung Rechnung tragen.

51 Projektpartner aus Wirtschaft und Wissenschaft sollen dabei mit einem Fördervolumen von etwa 15,3 Millionen Euro unterstützt werden. Innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre gilt es, die Verfahren mittels Ansätzen aus der Insektenaufzucht, der Prozesstechnik, der Tier- und Pflanzenzucht sowie angepasster Bedarfsempfehlungen zu entwickeln und auf ihre Praxistauglichkeit zu testen.

Zur Verbesserung der Kälber- und Jungviehgesundheit werden innovative Produkte und Verfahren gefördert. Diese verbessern gezielt die Gesundheit und Vitalität von Kälbern und Jungrindern. Außerdem verringern diese durch Präventionsmaßnahmen das Auftreten von Erkrankungen und erhöhter Verluste. Das BMEL plant für diese Entwicklungen ein Fördervolumen von ca. 7,8 Millionen Euro ein.

Die insgesamt 33 Projektbeteiligten aus Wirtschaft und Wissenschaft werden in den nächsten drei Jahren in ihren Verbünden innovative, digitale Gesundheitsüberwachungs- und Managementtools (weiter-)entwickeln, innovative Ergänzungsfuttermittel und Fütterungskonzepte auf ihre Wirksamkeit prüfen sowie innovative Verfahren in den Bereichen Haltung, Hygiene und Zucht zur Optimierung der Kälber- und Jungviehaufzucht erproben.