Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Feld mit digitalen Icons Laufzeitverlängerung der digitalen Experimentierfelder Quelle: metamorworks - iStock/ getty images plus via Getty Images

Laufzeitverlängerung der digitalen Experimentierfelder

Im Rahmen der Förderung zur Einrichtung von digitalen Experimentierfeldern sind zwischen 2019 und 2020 insgesamt 14 Experimentierfelder gestartet. Mit einer 24-monatigen Verlängerung der Projektlaufzeit wird die Optimierung digitaler Technologien in der Landwirtschaft sowie der Wissenstransfer in die Praxis nun weiterhin unterstützt. Die BLE ist Projektträger dieser Förderaktivität.

Mit der "Richtlinie über die Förderung der Einrichtung von Experimentierfeldern zur Digitalisierung in der Landwirtschaft" hat sich das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zum Ziel gesetzt, die nachhaltige digitale Transformation im Agrarbereich zu fördern. Zu diesem Zweck sind zwischen September 2019 und März 2020 insgesamt 14 digitale Experimentierfelder (www.ble.de/experimentierfelder) gestartet. Über ganz Deutschland verteilt, erproben und etablieren diese Vorhaben innovative digitale Technologien – sowohl in der Tierhaltung als auch im Acker- und Weinbau.

Durch die Optimierung und Vernetzung der zum Teil bereits existierenden Systeme arbeiten die Experimentierfelder auf eine bedarfsgerechtere, präzisere und ökologischere Bewirtschaftung direkt vor Ort in der Praxis hin. Dadurch sollen bessere Entscheidungen für Umwelt und Klima, aber auch für die Produktivität und Wirtschaftlichkeit landwirtschaftlicher Betriebe getroffen werden können. Zudem werden Handlungsempfehlungen erarbeitet, die eine lokale und präzise Behandlung von Pflanzenbefall durch Schädlinge ermöglichen, sodass auf den großflächigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichtet werden kann. Mithilfe von VR-Brillen können beim Begehen der Felder Informationen über den Gesundheitszustand, Schädlingsbefall und Wachstum der Pflanzen angezeigt werden.

Im Tierstall sorgen digitale Technologien unter anderem für Arbeitserleichterung, Effizienzsteigerung und mehr Tierwohl. Dies kann z.B. mit dem Einsatz von digitalen Kommunikations- und Cloudtechnologien erreicht werden, wofür der Ausbau der technischen Infrastruktur im ländlichen Raum gefördert wird.

Des Weiteren werden neben Drohnen und moderner Sensortechnik komplexe Datenmanagementsysteme verwendet, um beispielsweise Wetterdaten, Bodenproben und Pflanzenwachstumsdaten erfassen, verwalten und analysieren zu können. Die Daten und Ergebnisse können auf geeigneten Plattformen wie Farmwissen (www.farmwissen.de) veröffentlicht werden, um einen einfachen und sicheren Datenaustausch zu ermöglichen.

Mit der Förderung der Experimentierfelder kann daher die Digitalisierung in der Landwirtschaft vorangetrieben und die Effizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in dieser Branche erhöht werden.

Die Option auf eine Verlängerung der ursprünglich dreijährigen Laufzeit um zwei weitere Jahre im Rahmen der Richtlinie wurde von allen 14 Experimentierfeldern wahrgenommen, um die bisher erreichten Ziele z.B. durch weitere Praxistests, Use Cases und Demonstrationen voranzubringen. Die bisherigen Erfolge in der Vernetzung und Digitalisierung des Wein- und Ackerbaus sowie der Tierhaltung können bis in das Jahr 2025 hinein ausgebaut werden. In der Zukunft werden mit und auf den Experimentierfeldern vielseitige Assistenzsysteme und Arbeitserleichterungen für Landwirtinnen und Landwirte entwickelt und im Praxiseinsatz getestet und verbessert.

Das BMEL unterstützt die Weiterentwicklung der Experimentierfelder mit einer zusätzlichen Fördersumme von ca. 29 Mio. €, um die Landwirtschaft im Angesicht der rasanten technologischen Neuerungen für die digitale Zukunft zu wappnen.