Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Kühe vor Leguminosen-Feld Europäische Forschungsinitiative "Green ERA Hub" für eine nachhaltigere und resiliente Agrar- und Ernährungswirtschaft Quelle: BLE/ Thomas Stephan

Europäische Forschungsinitiative "Green ERA Hub" für eine nachhaltigere und resiliente Agrar- und Ernährungswirtschaft

Die neue Maßnahme der Europäischen Kommission unter dem Rahmenprogramm Horizont Europa soll die sektorenübergreifende Zusammenarbeit zwischen EU-Initiativen im Bereich der Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie der Biotechnologie stärken Die BLE ist an dem Vorhaben u.a. als Projektträger beteiligt.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) engagieren sich zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und Resilienz der Agrar- und Ernährungssysteme. Der Green ERA Hub (GEH) schließt 15 laufende oder selbsttragend fortgeführte ERA-NET Cofunds/EU-Initiativen im Bereich der Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie der Biotechnologie ein. Zu den Hauptzielen des GEH gehört es, auf den bisherigen Erfolgen der ERA-NETs aufzubauen und diese bis zum Beginn der derzeit anlaufenden Europäischen Partnerschaften auszubauen, z.B. durch gemeinsame transnationa-le Finanzierung von Verbundforschungsprojekten.

Erste Bekanntmachung veröffentlicht

Das Ziel der ersten von drei geplanten Bekanntmachungen ist die Förderung transnationaler Verbundvorhaben, die zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und Resilienz der Agrar- und Ernährungssysteme beitragen. Themenübergreifend schließt dies nicht nur die Berücksichtigung von Ressourcenverbrauch und der Art ihrer Verwendung ein, sondern auch die Reduzierung von Emissionen, insbesondere von Treibhausgasen. Zudem soll der Effekt dieser Veränderungen auf landwirtschaftliche Erträge, Produktqualität, menschliche Ernährung und Wirtschaftlichkeit analysiert werden.

An der transnationalen Ausschreibung beteiligen sich 15 Länder, darunter Südafrika, Burkina Faso und Uruguay. Gefördert werden sollen FuE-Vorhaben, die im Wettbewerb im Rahmen eines 1-stufigen Verfahrens mit Vorabregistrierung ausgewählt werden. Zuwendungen werden länderspezifisch gewährt. Jedes Partnerland finanziert die Antragsteller des jeweils eigenen Staates. Die Kooperationspartner eines transnationalen Verbundprojektes haben die spezifischen Regelungen zur Förderung ihrer jeweiligen nationalen oder regionalen Förderorganisation zu beachten.

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wurde vom BMEL als Projektträger beauftragt.

Die Bekanntmachung ist auf der Green ERA-Hub Webseite (https://greenerahub.eu/1stGreenERAHubcall) veröffentlicht. Detaillierte Informationen über die Forschungsschwerpunkte, Fristen sowie Merkblätter und Instruktionen zur elektronischen Vorabregistrierung bzw. Antragseinreichung sind hier zu finden : https://www.submission-greenerahub.eu/call1

Themenbereiche

Die transnationale Bekanntmachung enthält vier Themenbereiche, die einzeln bearbeitet oder miteinander verbunden werden können. Über das BMEL werden Vorhaben gefördert, die unter zwei der vier Themenbereiche fallen:

Themenbereich 1: Verbesserung der Effizienz beim Einsatz von Düngemitteln und Reduzierung ihres Verbrauchs

  • Herstellung von Düngemitteln und Rückgewinnung von Nährstoffen für Düngezwecke: Innovative Verfahren zur Gewinnung von Düngemitteln aus Nebenprodukten, Resten und Abfällen aus der Land- und Ernährungswirtschaft.
  • Nutzung von Düngemitteln: Optimierte Nutzung von Düngemitteln durch innovative Anbaumethoden wie z. B. Präzisionslandwirtschaft (Precision Farming), Computermodelle und Entscheidungshilfesysteme
  • Organischer Dünger: Z. B. Biologische Stickstofffixierung durch Leguminosen in Mischkulturen oder als Fruchtfolgeglied

Themenbereich 2: Steigerung des europäischen Selbstversorgungsgrades bei Eiweiß

Mögliche Forschungsbereiche enthalten beispielsweise:

  • Eiweiß in Futtermitteln: Neue Konzepte zur optimalen Nutzung von Protein in der Fütterung, einschließlich der Berücksichtigung eiweißarmer Futterrationen und tiergenetischer Aspekte
  • (Rück-)Gewinnung von Eiweiß: Innovative Verfahren zur Gewinnung von Eiweiß aus Nebenprodukten, Resten und Abfällen aus der Land- und Ernährungswirtschaft, einschließlich Bioraffinerie
  • Produktion von Eiweiß: Züchtung neuer eiweißreicher Nutzpflanzen und alternative Eiweißquellen (z. B. Algen, Seegras, Insekten) für Fütterungszwecke oder für die menschliche Ernährung
  • Eiweiß in der menschlichen Ernährung: Neue Eiweißquellen, Verbraucherakzeptanz und Verbraucherverhalten

Fristen:
Die Frist zur Vorabregistrierung der Projektskizzen endet am 20. Juli 2023 um 12:00 Uhr MESZ (Ausschlussfrist).
Die Frist zur Einreichung der Vollanträge endet am 07. September 2023 um 12:00 Uhr MESZ (Ausschlussfrist).

Die nationale Bekanntmachung des BMEL wird am 04. Juli im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Ansprechpartner der BLE im Referat 325 (Europäische Forschungsangelegenheiten):

Dr. Arnd Baßler

Katerina Kotzia