Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Personengruppe mit Förderbescheiden in der Hand Übergabe der EmiMod-Förderbescheide in Potsdam Übergabe der EmiMod-Förderbescheide in Potsdam (v. l. n. r.): Dr. Udo Jäckel (BAuA), Dr. Marcus Clauß und Stefan Linke (TI), Dr. Frauke Hagenkamp-Korth (CAU), Diana Andrade (LfL), Prof. Dr. Eberhard Hartung (KTBL), Bundesminister Cem Özdemir, Dr. Manuel Krommweh (BLE), Prof. Dr. Eva Gallmann (Uni Hohenheim), Dr. Peter Ebertz und Dr. Manfred Trimborn (Uni Bonn), Dr. David Janke und Harsh Sahu (ATB), Dr. Ulrike Wolf (KTBL), Alice Hohn (ATB), Catalina Berger (BLE) und Dorothea Schildt (BMEL). Quelle: BMEL/ Photothek

Verbundprojekt zur Erfassung von Emissionen aus tierwohlgerechten Ställen für mehr Tier- und Klimaschutz gestartet

Am 11. Juli 2023 hat der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, offiziell die Förderbescheide für das Verbundprojekt "Weiterentwicklung von Methoden zur Erfassung, Modellierung und Beurteilung des Emissionsgeschehens in Nutztierställen (EmiMod)" am Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie in Potsdam übergeben.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert dieses Forschungsprojekt mit 10,5 Millionen Euro. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist Projektträger im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms "Klimaschutz in der Landwirtschaft".

Tierwohlgerechte Rinder- und Schweinställe mit freier Lüftung und Auslaufflächen sind emissionstechnisch und unter Aspekten des Klimaschutzes aktuell nur schwer zu bewerten. Die messtechnische Erfassung der Emissionen ist enorm anspruchsvoll, aufwendig und kostspielig. Zudem mangelt es an einer belastbaren Datengrundlage.

Umfangreiche Emissionsmessungen

Ziel des Forschungsprojekts EmiMod ist es, diese Datengrundlage zu schaffen. Dazu werden umfangreiche Emissionsmessungen an tierwohlgerechten Ställen sowie an stallexternen Flüssigmistlagerbehältern durchgeführt. Im Fokus des Vorhabens stehen die Emissionen von Treibhausgasen, Ammoniak, Geruch und Bioaerosolen.

Die Praxismessungen werden durch Simulationen im Windkanal, Computer-Simulationen und verschiedenen KI-Anwendungen begleitet. Bestehende Messmethoden werden untersucht, weiterentwickelt und vereinfacht, um zukünftig kostengünstiger und mit geringerem Messaufwand bei gleichbleibender Validität der Messdaten das Emissionsgeschehen tierwohlgerechter Ställe beurteilen zu können.

Durch die Schaffung einer belastbaren Datengrundlage und der Ermittlung von entsprechenden Emissionsfaktoren trägt EmiMod zur Schaffung von Rechts- und Planungssicherheit für die tierwohl- und klimaschutzorientierte Transformation der Landwirtschaft bei.

Die Projektlaufzeit beträgt zunächst dreieinhalb Jahre. Die Projektkoordination obliegt dem Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL). Beteiligte Projektpartner sind das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB), die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, die Universität Hohenheim, die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), das Johann Heinrich von Thünen-Institut (TI) und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).

Weitere Informationen

Pressemitteilung des BMEL: Özdemir übergibt Förderbescheide für Projekt EmiMod: 10,5 Millionen Euro für mehr Tier- und Klimaschutz
Forschungs- und Innovationsprogramm "Klimaschutz in der Landwirtschaft": www.ble.de/FuI-Klimaschutz_Landwirtschaft