Innovations-Seminar zum Thema digital unterstützte Agrar-Ernährungssysteme

Rund 80 Teilnehmende nahmen an zwei Seminaren und mehreren Workshops teil. 26 innovativen Projekte aus zwei Bekanntmachungen stellten ihre vielfältigen und inhaltlich vernetzten Konzepte und Resultate mit Postern und Vorträgen vor. Alle Beiträge sind auf der Webseite www.ictagrifood.eu zu finden.

Das Europäische Netzwerk ICT-AGRI-FOOD fördert transnationale und transdisziplinäre Forschungs- und Innovationsprojekte im Bereich der Digitalisierung der Agrar-Ernährungssysteme für mehr Nachhaltigkeit, Fairness, Transparenz und Resilienz. Experten aus Industrie, Beratung, öffentlichem Sektor und Ministerien wurden zu den Vorträgen eingeladen um gemeinsam mit den Forschern die Forschungsergebnisse hinsichtlich des Innovationspotentials zu diskutieren.

Dr. Raimund Jehle von der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hielt die Eröffnungsrede und wies darauf hin, dass die Agrar-Ernährungssysteme dysfunktional sind. Er teilte die Perspektiven der FAO für Lösungswege mittels digitaler Technologien und Wissensaustausch. Olivier Becu von der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) präsentierte das Innovationsförderprogramm BASS. Markus Häuser vom "The Business in Space Growth Network" (BSGN) schlug Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit digitalen Kommunikations- und Innovationsplattformen vor. Alexander Berlin von "Berlin Thinking" lud die Teilnehmenden zu zwei nützlichen und spannenden Workshops zum Thema Inwertsetzung der Forschungsresultate ein.

Die Workshops boten Anregungen und Beratung zur Entwicklung marktfähiger Produkte und Innovationen. Zudem ergaben sich zahlreiche Möglichkeiten der Vernetzung sowie zur Zusammenarbeit der Projekte untereinander sowie mit den eingeladenen Expertinnen und Experten. Dr. Livia Ortolani und Ancy Kollamparambil vom italienischen Ministerium für Landwirtschaft, Ernährungssouveränität und Forstwirtschaft (MASAF) präsentierten die Vision der Knowledge Incubator Plattform des ERA-NETs.

Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette für nachhaltige und faire Agrar-Ernährungssysteme

Das ERA-NET ICT-AGRI-FOOD und seine Vorgängerinitiativen blicken inzwischen auf 15 Jahre Geschichte zurück. Es finanziert transnationale und transdisziplinäre Forschungs- und Innovationsprojekte zum Aufbau von Kapazitäten digitaler Technologien in ganz Europa mit dem Ziel, die Agrar-Ernährungssysteme umweltfreundlicher, profitabler, fairer, ressourcenschonender und widerstandsfähiger zu machen. Das ERA-NET fördert Agrar-Ernährungssysteme mit Hilfe des Multi-Akteur-Ansatzes, und ermöglicht somit die Zusammenarbeit mit Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Landwirten bis hin zu Endnutzern und Verbrauchern.

Die vielfältigen Projekte, die alle sehr ähnliche Herausforderungen und ein gemeinsames Ziel haben, nutzen digitale Technologien von Künstlicher Intelligenz, Entscheidungshilfesystemen, Satellitentechnologien sowie Internet der Dinge (IoT), bis hin zu Technologien zur gemeinsamen Nutzung von Daten. Die Schaffung interoperabler, quelloffener und kostengünstiger Technologien steht im Mittelpunkt, um genaue, zuverlässige Vorhersagen treffen zu können, Krankheiten und Bedarfe bei Tier und Nutzpflanze zu erkennen und Nährstoffmangel auf dem Acker zu lokalisieren. Die entwickelten digitalen Technologien können einen Beitrag leisten, um die Zusammenarbeit innerhalb der europäischen Lebensmittelwirtschaft und Landwirtschaft zukunftsfähiger zu machen.

Weitere Informationen

Im März 2024 wird ICT-AGRI-FOOD eine neue Bekanntmachung zur Förderung transnationaler, transdisziplinärer Forschungsprojekte veröffentlichen.

Kontakt

Dr. Elke Saggau (elke.saggau@ble.de)
Dr. Johannes Pfeifer (johannes.pfeifer@ble.de)

Webpage des ERA-NETs ICT-AGRI-FOOD