Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Frau beim Einkauf reigonaler Lebensmittel Was macht die regionale Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln erfolgreich? - Impulse aus Praxis und Forschung im digitalen BULEplus-Werkstattgespräch am 25. Juni 2024 Quelle: BMEL Photothek

Was macht die regionale Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln erfolgreich?

Worauf kommt es bei der Verarbeitung und Vermarktung regionaler Lebensmittel an? Was sind zentrale Erfolgsfaktoren und Herausforderungen beim Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten? Aktuelle Erkenntnisse zu diesen und weiteren Fragen liefert eine praxisorientierte Studie, die im Werkstattgespräch aufgegriffen wird.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) lädt das Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE) der BLE alle Interessierten mit konkretem Praxisbezug zum digitalen BULEplus-Werkstattgespräch "Was macht die regionale Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln erfolgreich?" am 25. Juni 2024 von 15:00 Uhr bis 16:45 Uhr ein.

Die Verarbeitung und Vermarktung von regionalen Produkten hat in den letzten Jahren verstärkt an Bedeutung gewonnen. Das liegt unter anderem daran, dass Verbraucherinnen und Verbraucher zunehmend Wert auf Transparenz, Qualität und Nachhaltigkeit von Lebensmitteln legen. Regional erzeugte und verarbeitete Lebensmittel sowie ihre regionale Vermarktung haben viele Vorteile: Die Produkte sind frisch, Kulturlandschaften bleiben erhalten und es werden Arbeitsplätze vor Ort gesichert und geschaffen. Doch was braucht es, damit regionale Wertschöpfung gelingt?
Gründerinnen und Gründer, Initiativen und Projekte stehen vor der Herausforderung, ihr Unternehmen solide aufzustellen und erfolgreich zu wirtschaften. Dabei spielen Standortbedingungen, Logistik und Transport der Produkte, durchdachte Vermarktungsstrategien sowie die Unternehmensführung und Organisationskultur, das Geschäftsmodell und die Vernetzung eine Rolle.

Sie möchten in Ihrer Region eine Vermarkungsinitiative gründen oder in die Verarbeitung von regionalen Lebensmitteln einsteigen? Oder Sie sind bereits für ein Unternehmen aktiv und interessieren sich für Erfolgsfaktoren und Umsetzungsbeispiele aus anderen Regionen?
Dann können Sie dazu im nächsten Werkstattgespräch hilfreiche Erkenntnisse aus einer umfassenden Studie zu den "Erfolgsfaktoren der Regionalverarbeitung und -vermarktung von Lebensmitteln" gewinnen und wertvolle Praxiserfahrungen mitnehmen. Die Studie wurde vom Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) in Auftrag gegeben und vom Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie sowie dem Bundesverband der Regionalbewegung e.V. umgesetzt. Die Ergebnisse der Studie werden in einem kompakten Praxisleitfaden veröffentlicht. Der Leitfaden "Erfolgsfaktoren der Regionalverarbeitung und -vermarktung von Lebensmitteln" steht in Kürze online zur Verfügung.

Die Werkstattgespräche richten sich an engagierte Menschen, die etwas in ihrem Ort beziehungsweise ihrer Region bewegen möchten. In informeller Runde lernen die Teilnehmenden Ergebnisse des BULEplus kennen. Sie haben die Möglichkeit, sich online direkt mit den anderen Akteuren mit ähnlichen Interessen auszutauschen und die Fragen zu stellen, die ihnen unter den Nägeln brennen. Sie sind eingeladen, Ihre eigenen Ideen und Anliegen in die Diskussion einzubringen.

Hier gelangen Sie zur Anmeldung.

Uns ist daran gelegen, dass die Teilnehmenden von dem Praxisaustausch für ihre eigene Tätigkeit profitieren und direkt mit den Akteuren aus der Praxis ins Gespräch kommen können. Daher bitten wir um Ihr Verständnis, dass die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist und die Plätze nach Eingang der Anmeldungen vergeben werden.

Programm

  • 15:00 Uhr Begrüßung
    Vorstellung des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) und der Studie „Erfolgsfaktoren der Regionalverarbeitung und -vermarktung von Lebensmitteln“
  • 15:20 Uhr Moderierter Austausch mit Vertreterinnen des Bundesverbands der Regionalbewegung e.V.
    Kurzvorstellung und Austausch zu jeweils einem thematischen Schwerpunkt in zwei Arbeitsgruppen:
    AG 1: Wirtschaftliche und betriebliche Erfolgsfaktoren
    AG 2: Unternehmensphilosophie und Vernetzung als Erfolgsfaktoren
  • 16:40 Uhr Abschluss und Verabschiedung in den Arbeitsgruppen
  • 16:45 Uhr Ende der Veranstaltung

Informationen zu den zwei Arbeitsgruppen

AG 1: Wirtschaftliche und betriebliche Erfolgsfaktoren

1. Erfolgsfaktor Standortbedingungen:

  • Infrastruktur
  • Spezifische Standortbedingungen
  • Wirtschaftskraft und Demographie
  • Transportwege und Logistik
  • Absatzpotential und Nachfragstruktur
  • Gebietskulissen und touristische Attraktivität

2. Erfolgsfaktor Kommunikations- und Vermarktungsstrategie

  • Begriffsverständnis "Region" und Regionalmarke
  • Unterscheidbarkeit und Wiedererkennungswert von Produkten, Marken bzw. Angeboten
  • Identifikationspotenzial mit Produkten und Unternehmen
  • Vermarktungswege und -strategien
  • Absatzwege und Interaktion mit Kundinnen und Kunden
  • Besonderheiten des Online-Handels

3. Erfolgsfaktor Finanzierung

  • Individuelle Ausgangsbedingungen
  • Maßgeschneiderte Finanzierungslösungen
  • Mischfinanzierung aus internen und externen Quellen
  • Prüfung der Inanspruchnahme öffentlicher Förderungen
  • Solide langfristige Finanzierung, Reduzierung von Abhängigkeiten und Risiken
  • Crowdfunding, Shared-Farming- bzw. Genossenschaftsmodelle

AG 2: Unternehmensphilosophie und Vernetzung

1. Erfolgsfaktor Geschäftsmodell

  • Geschäftsmodell und Produktangebot
  • Alleinstellungsmerkmal und Kriterien für Produktpalette
  • Welche Werte sind wichtig? Umsetzung des Werteversprechens
  • Erreichbarkeit von Ziel- und Kundengruppen und deren Identifikation mit Produkt
  • Kundenservice und Vertrieb im Einklang mit Unternehmensphilosophie
  • Nachhaltigkeit

2. Erfolgsfaktor Vernetzung

  • Regionale Partnerschaften und Netzwerke
  • Horizontale und vertikale Netzwerke und Kooperationen
  • Zusammenarbeit mit bzw. Anbindung an bestehende Regionalinitiativen
  • Schlüsselpersonen für die regionale Vernetzung
  • Analoge und digitale Plattformen und Kommunikationskanäle
  • Kapazitäten für Netzwerkarbeit

3. Erfolgsfaktor Unternehmensführung/ Mission

  • Leitbild und Mission
  • Unternehmenskultur, Kommunikation und Zusammenarbeit
  • Organisationsstrukturen
  • Innovationen und Flexibilität sowie Verlässlichkeit, Glaubwürdigkeit
  • Beziehung mit Kundinnen und Kunden
  • Persönliche Faktoren/ Branchenkompetenzen und Soft Skills