Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Menschen bei einer Veranstaltung outdoor Großer Andrang beim Treffen der Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenbau und des Netzwerks Leitbetriebe Pflanzenbau auf den DLG-Feldtagen Quelle: BLE

Großer Andrang beim Treffen der Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenbau und des Netzwerks Leitbetriebe Pflanzenbau auf den DLG-Feldtagen

Zwei Leuchtturmprojekte der Ackerbaustrategie 2035 waren mit einem umfangreichen und aktiven Rahmenprogramm auf den DLG Feldtagen in Erwitte vertreten: die Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenbau und das Netzwerk Leitbetriebe Pflanzenbau.

Die Ackerbaustrategie 2035 zeigt vor dem Hintergrund der Klimakrise Optionen und Wege für einen nachhaltigen Ackerbau auf. In diesem Zusammenhang fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) verschiedene themenspezifische Vorhaben. Die BLE begleitet diese Vorhaben als Projektträger.

Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenbau

Im Modell- und Demonstrationsvorhaben "Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenbau" (MuD IPB) sollen in sieben Regionen (Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt) innovative und praktikable neue Maßnahmen und Verfahren auf Praxisebene umgesetzt und demonstriert werden.

Im Rahmen des ersten großen Treffens der Demonstrationsbetriebe kamen knapp 60 Personen von den Demobetrieben und Regionalbetreuungen der verschiedenen Regionen auf den DLG-Feldtagen am Stand der BLE (Zelt der Ackerbaustrategie) zusammen. Zum Einstieg in die Veranstaltung berichteten einzelne Betriebe von ihren bisherigen Erfahrungen im MuD IPB sowie von ihrer Motivation, sich an dem Vorhaben zu beteiligten.

In einem Impulsvortrag wurden die Themen "Entscheidungshilfemodelle im Pflanzenschutz" und "mechanische Unkrautbekämpfung" eingeführt. Im Anschluss hatten die Betriebe die Möglichkeit, sich zu diesen Themen auszutauschen. Viele Betriebe sehen beispielsweise bei der mechanischen Unkrautbekämpfung die Witterung sowie das notwendige Know-How und die Investitionskosten für die maschinelle Ausstattung als große Herausforderung. Gleichzeitig wurden die Potenziale verschiedener Maßnahmen für den integrierten Pflanzenbau als hoch eingeschätzt. Die Demonstrationsbetriebe erhoffen sich durch das MuD IPB, einen guten Einstieg in die Maßnahmen und Verfahren zu finden.

Durch gezielte Wissenstransfermaßnahmen wie den Feldtagen mit speziellen Schwerpunktthemen oder Live-Vorführungen sollen im Laufe des Projektes sowohl den Demonstrations- als auch anderen landwirtschaftlichen Betrieben die Thematiken mit den dazugehörigen Zielkonflikten und Synergien nähergebracht werden.

Im Anschluss an das Rahmenprogramm hatten die Betriebe die Möglichkeit, sich untereinander und mit den Besuchern der DLG-Feldtage auszutauschen. Es wurden viele Kontakte geknüpft. Weitere Treffen der Demonstrationsbetriebe sollen folgen.

Netzwerk Leitbetriebe Pflanzenbau

Das Netzwerk Leitbetriebe Pflanzenbau wurde im Oktober 2021 gegründet und ist mittlerweile auf 100 Leitbetriebe deutschlandweit herangewachsen. Das Netzwerk setzt sich aus ökologisch und konventionell wirtschaftenden Betrieben zusammen, die modernen und nachhaltigen Ackerbau erlebbar machen: Die Leitbetriebe öffnen ihre Hoftore für die breite Öffentlichkeit und erklären ihre Arbeit als Landwirtinnen und Landwirte. Neben dieser Aufgabe profitieren die Betriebe von einer deutschlandweiten Vernetzung und unterschiedlichen Angeboten der Koordinationsstelle des Netzwerks, wie z.B. die Unterstützung der regionalen Öffentlichkeitsarbeit mit der Erstellung von Pressemitteilungen und eines regionalen Presseverteilers.

Im Rahmen der DLG-Feldtage fand ein Netzwerktreffen der Leitbetriebe am Stand der BLE statt. Nach dem Empfang der Betriebe am Zelt der Ackerbaustrategie gab es einen Pop-Up Talk zum Thema "Von der Theorie auf den Acker – wie Betriebe von Forschungsprojekten profitieren können". An der Gesprächsrunde nahm Dominik Bellaire, Landwirt eines konventionellen Betriebs, teil. Der Betrieb ist sowohl Demonstrationsbetrieb in Rheinland-Pfalz, als auch im Netzwerk Leitbetriebe Pflanzenbau aktiv ist. Die Referenten des Pop-up Talks machten deutlich, dass sich die Mitwirkung als Demonstrationsbetrieb oder im Netzwerk Leitbetriebe lohnt, obwohl dafür ein gewisser bürokratischer Aufwand nötig ist.

Nach dem 20-minütigen Pop-Up Talk ging es für die rund 25 Teilnehmenden der Netzwerkveranstaltung zu einem geführten Rundgang über das Gelände der DLG-Feldtage unter dem Motto "Pflanzenbau – Mehr als Wertschöpfung". An drei Stationen wurden die Leitbetriebe u.a. über Möglichkeiten der digitalen Vermarktung von Getreide und anderen Kulturen, über Agri-PV-Anlagen sowie die Reduktion von CO2-Emissionen informiert.

Abschließend fand eine Gesprächsrunde zum Thema Digitalisierung statt. Durch das Gespräch mit Franziska und Martin Ernst vom gleichnamigen konventionell geführten Leitbetrieb sowie Rico Platzdasch vom ökologisch bewirtschafteten Leitbetrieb Quellwiesenhof leitete Dr. Michael Pröbsting, Referent für Fachkommunikation im Bundesinformationszentrum für Landwirtschaft (BZL). Beide Betriebe berichteten, dass mittlerweile auf jedem Betrieb die Digitalisierung Einzug gehalten hat und Landwirtinnen und Landwirte nur den Mut aufbringen müssen, neue Dinge auszuprobieren, um den Alltag auf dem Betrieb durch verschiedene Digitalisierungsmaßnahmen zu vereinfachen.

Nach dem offiziellen Teil des Netzwerktreffens nutzten die Leitbetriebe noch die Zeit für einen regen Austausch untereinander sowie mit den Mitgliedern der Koordinationsstelle. Während der gesamten Feldtage haben die Leitbetriebe des Netzwerks Pflanzenbau den Infostand der Ackerbaustrategie mitbetreut und die Chance genutzt, Besuchende über die Netzwerkarbeit zu informieren und die Öffentlichkeitsarbeit für eine moderne, nachhaltige Landwirtschaft weiter zu fördern.