Neue Bekanntmachung: Forschungsvorhaben zu Ernährungsarmut
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) benötigt externe Entscheidungshilfe zum Thema "Soziale Aspekte der Ernährung: Ursachen, Determinanten und Auswirkungen von Ernährungsarmut in Deutschland sowie politische Handlungsoptionen". Hierzu hat die BLE als zuständiger Projektträger am 13. Dezember 2024 eine Bekanntmachung veröffentlicht.
Die BLE beabsichtigt, zu diesem Thema ein Forschungsvorhaben im Wettbewerb zu vergeben. Das Vorhaben soll als Zuwendung auf Ausgabenbasis gefördert werden.
Einflussfaktoren auf Ernährungsarmut sind vielschichtig
Die Bundesregierung hat in ihrer Ernährungsstrategie Ernährungsarmut als eine qualitativ oder quantitativ unzureichende Ernährung definiert, die auf verschiedenen Ursachen beru¬hen kann. Dazu zählen unter anderem unzureichender Zugang zu gesunder und nachhaltiger Ernährung oder mangelnde Ernährungskompetenzen.
Obwohl Ernährungsarmut oftmals anhand des Haushaltseinkommens bestimmt wird, ist sie nicht mit diesem und auch nicht mit den Haushaltsausgaben für Lebensmittel gleichzusetzen. Die Einflussfaktoren auf Ernährungsarmut sind komplex, vielschichtig und bedürfen daher einer differenzierten Betrachtung.
Um Auswirkungen von (Ernährungs)armut auf den Gesundheitszustand und das Ernährungsverhalten besser verstehen zu können, müssen die Zusammenhänge zwischen Einkommen bzw. sozioökonomischem Status und gesunder Ernährung, aber auch der Einfluss von Ernährungskompetenz, Ernährungsbildung sowie struktureller Effekte und Ernährungsumgebungen auf das Ernährungsverhalten untersucht werden. Diese Erkenntnisse sind essentiell, um passende Maßnahmen gegen eingeschränkte Teilhabechancen im Bereich Ernährung sowie Fehl- und Mangelernährung entwickeln zu können. Daher ist eine differenzierte Perspektive auf die Problematik sowie ein vertieftes Verständnis der wechselseitigen Beziehungen erforderlich.
Notwendigkeit eines Monitorings der Ernährungsarmut soll erforscht werden
Das BMEL benötigt Entscheidungshilfe, um den Zusammenhang zwischen sozioökonomischen Faktoren und dem Ernährungs- und Gesundheitszustand besser zu verstehen und zu quantifizieren sowie passende Maßnahmen entwickeln zu können. Insbesondere werden wissenschaftliche Erkenntnisse darüber benötigt, ob ein eigenständiges Monitoring zur Erfassung der Prävalenz und der Formen von Ernährungsarmut geboten ist, welche Grundlagen dafür vorhanden sind bzw. geschaffen werden müssen und wie dieses Monitoring ausgestaltet sein müsste. Das BMEL beabsichtigt daher, ein auf 36 Monate angelegtes Forschungsvorhaben zu fördern, in dem die erwähnten Fragestellungen ausführlich erforscht werden sollen.