"LandInForm": LEADER heißt, vor Ort gestalten
Ein CO2-Klimabüro, Bürgerwindparks oder Naturerlebnisgärten: In ihrer neuen Ausgabe von "LandInForm – Magazin für Ländliche Räume" zeigt die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) konkret und anschaulich, wie LEADER als Instrument funktioniert und beispielsweise den Klimaschutz fördert.
Ohne LEADER wäre die Windenergie im Kreis Steinfurt nicht so schnell so stark ausgebaut worden. Da ist sich Horst Schöpper, Geschäftsführer der beiden LEADER-Regionen Tecklenburger und Steinfurter Land, sicher. Die beiden sind zwei von insgesamt rund 370 LEADER-Regionen in ganz Deutschland, die in der aktuellen Förderperiode etwa 1,6 Milliarden Euro aus der Gemeinsamen Agrarpolitik erhalten. Der LEADER-Ansatz unterstützt Menschen dabei, Herausforderungen im ländlichen Raum anzugehen. Dabei hat der Klimaschutz an Bedeutung gewonnen. Der Kreis Steinfurt zeigt, wie Aktivitäten für mehr Klimaschutz vor Ort durch LEADER unterstützt werden können. Mit den Fördermitteln organisierte die LEADER-Arbeitsgruppe (LAG) Veranstaltungen, bei denen die Menschen der Region Antworten auf ihre Fragen zum Thema Windenergie bekamen und sich vernetzen konnten. Letztlich realisierte der Kreis viele Windkraftanlagen in genossenschaftlich getragenen Bürgerwindparks. Ein weiteres Angebot: Die "Servicestelle Sonne" – ein Beratungsangebot für alle, die an Sonnenenergie interessiert sind.
Ein Klimabüro für den Moorschutz
Die LEADER-Aktionsgruppen Altbayerisches Donaumoos, Pfaffenhofen an der Ilm und Wittelsbacher Land beschäftigen sich in ihrem Projekt "CO2-Regio" mit der Realisierbarkeit von Klimaschutz im Bereich Donaumoor. Geplant ist, mithilfe von LEADER das "Klimabüro CO2-Regio" einzurichten, das Forschende, Unternehmen und Landwirte in Austausch bringt. So könnten landwirtschaftliche Betriebe zum Mitmachen und regionale Unternehmen zum Spendenbeitrag für CO2-Zertifikate bewogen werden. Die Verträge mit den Landwirten und Flächeneigentümern sollen zunächst über zehn Jahre laufen und die Landwirte für ihr Engagement entlohnen, wenn sie ihre Wirtschaftsweise an vernässte Moorböden anpassen.
Windkraft erklärt für Jung und Alt
Für erneuerbare Energien sensibilisiert die LEADER-Region "Grünes Band im Landkreis Helmstedt" in Söllingen. Ein Lehrpfad erklärt dort die Kraft des Windes und soll Verständnis für die erneuerbare Energieproduktion wecken. Groß und Klein können sich auf einer Fläche rund um 17 Windkraftanlagen informieren. Im Bereich Klima und Umweltschutz führt die Region mithilfe von LEADER insbesondere Bildungsprojekte durch.
LEADER verbindet von der Basis aus
Die Abkürzung LEADER steht für "Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale" und soll Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft miteinander verbinden. Dabei soll der Rahmen von der Basis gesetzt werden – also bottom-up. Möglichst viele Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund bringen Wissen über ihre Region zusammen, formulieren Entwicklungsziele und setzen Projekte um.
Weitere Informationen zur Frage, was LEADER ist, warum sich das Engagement lohnt und wie LEADER mit der Landwirtschaft zusammenarbeitet – das alles erfahren Leserinnen und Leser in der aktuellen Ausgabe der DVS-Zeitschrift "LandInForm" unter www.land-inform.de .
Hintergrund
Die DVS hat die Aufgabe, engagierte Menschen in den ländlichen Räumen zu vernetzen und durch Wissenstransfer zu unterstützen. Bei eigenen Veranstaltungen und über eigene Medien informiert sie die Fachöffentlichkeit auch über Neuigkeiten aus dem Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE). Das KomLE setzt das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und regionale Wertschöpfung (BULE+) im Auftrag des BMEL um und fördert als Projektträger bundesweit Modell- und Forschungsvorhaben. Die DVS und das KomLE machen sich in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gemeinsam für die ländliche Entwicklung stark. Finanziert wird die DVS aus Mitteln der Europäischen Union.