Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Zwei Personen unterzeichnen einen Vertrag Hochmodernes Fischereiforschungsschiff für den Bund Dr. Margareta Büning-Fesel, Präsidentin der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), und Harald Fassmer, Geschäftsführer der Fr. Fassmer GmbH & Co. KG, unterzeichnen den Vertrag zum Bau und zur Lieferung des neuen Fischereiforschungsschiffes (FFS) WALTHER HERWIG. Quelle: Fr. Fassmer GmbH & Co. KG

Hochmodernes Fischereiforschungsschiff für den Bund

In Berne wurde heute der Vertrag für den Bau des neuen Forschungsschiffs WALTHER HERWIG unterzeichnet. Mitte 2027 soll die Bundesregierung eins der weltweit modernsten und leistungsfähigsten Schiffe für die Fischerei- und Meeresforschung in Betrieb nehmen. Es wird interdisziplinäre Forschung erleichtern und der Flotte den Einstieg in die Nutzung von klimaneutralem Methanol eröffnen.

Am 01. November 2023 unterzeichneten die Präsidentin der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Dr. Margareta Büning-Fesel, und der Geschäftsführer der Fr. Fassmer GmbH & Co. KG, Harald Fassmer, den Vertrag zum Bau und zur Lieferung des neuen Fischereiforschungsschiffes (FFS) WALTHER HERWIG. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) investiert rund 240 Millionen Euro in das hochmoderne Schiff für weltweite Fahrt. Haupteinsatzgebiete werden die Nord- und Ostsee sowie der Nordatlantik von den Subtropen bis Grönland sein.

Modernste Fischereiforschung für intakte marine Ökosysteme

Das neue Schiff wird eines der weltweit modernsten und leistungsfähigsten Schiffe für die Fischereiforschung. Mit rund 85 Metern Länge und etwa 18 Metern Breite entsteht das größte Schiff in der Flotte der BLE. Es bietet Platz für ungefähr 46 Personen, bestehend aus Besatzung und Wissenschaftlerinnen sowie Wissenschaftlern. Zur Ausrüstung gehören unter anderem zehn Labore, Arbeitskräne, eine Vorrichtung für pelagische, und demersale Fischerei sowie Twin-Trawling, ein Heckkran und ein Aussetzsystem für Forschungsarbeiten in der Tiefe. Ein großes freies Arbeitsdeck und diverse Container-Stellplätze dienen als multifunktionale Auslegung mit Zukunftsreserven. So ermöglicht es dem Thünen-Institut als Nutzer des Schiffes das Monitoring wichtiger Fischbestände, meeresökologische Untersuchungen mit modernsten Methoden, aber auch meereschemische und physikalische Messungen sowie die Erforschung von Auswirkungen der Fischerei auf die Meeresumwelt. Damit schafft die Bundesregierung eine Grundlage dafür, die nachhaltige Nutzung der lebenden Meeresressourcen und den Schutz der marinen Ökosysteme in Einklang zu bringen.

Klimaneutralität dank Methanol möglich

FFS WALTHER HERWIG bekommt einen dieselelektrischen Antrieb. Dank der Abgasnachbehandlung durch SCR-Katalysatoren und Rußpartikelfilter werden anspruchsvolle Abgasvorschriften erfüllt und damit der gesetzliche Standard übertroffen; die Grenzwerte des "Blauen Engels" für umweltfreundliches Schiffsdesign (RAL-UZ 141) und US EPA TIER IV werden ebenfalls unterschritten. Der Antrieb kann auf die Nutzung von Methanol als Kraftstoff umgerüstet werden.

Die Projektbeteiligten

Die Konzeption und Planung des Neubaus sowie das europaweite Vergabeverfahren übernahm federführend das Referat Schiffstechnik der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW), unterstützt von einem Projektteam, dem die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als Auftraggeber und Reeder sowie das Thünen-Institut als künftiger Nutzer angehörten.

Pressekontakte

Bundesanstalt für Wasserbau, Sabine Johnson, Kußmaulstraße 17, 76187 Karlsruhe, Tel: 0721 - 97 26 30 60, E-Mail: sabine.johnson@baw.de
Thünen-Institut, Michael Welling, Bundesallee 50, 38116 Braunschweig, Tel: 0531 - 596 1016, E-Mail: michael.welling@thuenen.de

Erscheinungsdatum: 01.11.2023