Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Bus auf Landstraße LandMobil Für die Mobilität auf dem Land sind innovative Konzepte ergänzend zum ÖPNV gefragt. Quelle: Pelz - stock.adobe.com

LandMobil

Attraktive ländliche Räume brauchen sinnvolle Mobilitätsangebote. Wie solche Angebote zeitgemäß und angepasst an lokale Bedürfnisse aussehen können, zeigen etwa vierzig innovative Projekte, die über die Fördermaßnahme "LandMobil – unterwegs in ländlichen Räumen" des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) gefördert werden. Die Projekte sind seit Ende 2019 gestartet und werden bis Mitte 2023 abgeschlossen sein.

Attraktive ländliche Räume brauchen sinnvolle Mobilitätsangebote. Wie solche Angebote zeitgemäß und angepasst an lokale Bedürfnisse aussehen können, zeigen etwa vierzig innovative Projekte, die über die Fördermaßnahme "LandMobil – unterwegs in ländlichen Räumen" des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) gefördert werden. Die Projekte sind seit Ende 2019 gestartet und werden bis Mitte 2023 abgeschlossen sein.

Im Zuge des demografischen Wandels und sinkender Bevölkerungszahlen verändert sich in ländlichen Regionen auch die Nachfrage- und Angebotssituation von Gütern und Dienstleistungen. Die Konzentration von Versorgungs- und Dienstleistungsangeboten auf zentrale Orte führt oft dazu, dass Arbeitsplätze und Einkaufsmöglichkeiten sowie Bildungs-, Gesundheits-, Kultur- und Freizeitangebote ohne eigenes Auto schwer zu erreichen sind. Klassische Mobilitätsangebote des ÖPNV können aufgrund der geringeren Nutzerzahlen in ländlichen Räumen darüber hinaus oft nicht kostendeckend betrieben werden.

Die aus den Modellprojekten gewonnenen Erkenntnisse erweitern die Wissensbasis für die Politikgestaltung auf Ebene der Kommunen, der Länder und des Bundes. Daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen können zudem für neue Mobilitätsprojekte und -initiativen in ganz Deutschland genutzt werden. Darüber hinaus soll durch Bürgerbeteiligungen und durch Öffentlichkeitsarbeit das Bewusstsein für eine stärkere Nutzung von Verkehrsmitteln des Umweltverbundes in ländlichen Räumen verbessert werden.

Ziele

Mit "LandMobil" verfolgen BMEL und KomLE das Ziel, zu gleichwertigen Lebensverhältnissen in Stadt und Land, auch im Bereich der Mobilität, beizutragen. Dazu werden praktische und innovative Lösungsansätze für verschiedene Mobilitätsbedürfnisse mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln und unterschiedlichen Organisationsstrukturen in ländlichen Räumen erprobt. Der öffentliche Personennahverkehr steht gerade auf dem Land vor großen Herausforderungen, weshalb passgenaue und zielgruppengerechte Lösungen notwendig sind.

Maßnahmenstatus

Vorbereitungsphase

Inhaltlich-konzeptionelle Vorbereitung, Einbinden von externem Wissen, Erstellung und Veröffentlichung des Förderaufrufs

Beratungsphase

Beratung von Interessenten, Skizzen-Bewertung, Auswahl der Fördervorhaben, Beratung von Antragsstellern, Antragsprüfung, Widerspruchsverfahren, Bescheiderstellung

Förderphase

Fachliche Begleitung, Prüfung der Nachweise, Auszahlungen, Änderungen, Vernetzungstreffen, Öffentlichkeitsarbeit für BMEL und BULEplus

Evaluationsphase

Begleitende oder nachgelagerte Evaluation:
Finale Vorbereitung und Durchführung der inhaltlich-fachlichen Auswertung, Beauftragung von unterstützenden Dienstleistern, erster Wissenstransfer

Nachbereitungsphase

Nachbereitung (Prüfung und Abrechnung), weiterer Wissenstransfer, Ziehen von Schlussfolgerungen, u.a. für BMEL-Fördergestaltung

Beispielhafte Ansätze für Mobilitätsangebote

Die folgenden Ansätze zeigen exemplarisch, wie Mobilität in ländlichen Räumen auch ohne Auto funktionieren kann:

  • Neue Wege zur Mobilität ohne eigenes Auto eröffnet die Digitalisierung: So können beispielsweise Mobilitätsangebote über digitale Auskunftssysteme einen höheren Bekanntheitsgrad erlangen und somit gegebenenfalls auch höhere Einnahmen erzielen. Solche Auskunftssysteme bestehen häufig in Form von mobil nutzbaren Smartphone-Apps. Auch für die Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten spielen Apps eine zentrale Rolle.
  • Ein Mittel zur Verbesserung der Erreichbarkeit und Anschlusssicherung kann die Erstellung verlässlicher "intermodaler Reiseketten" sein. Dabei werden Fahrtmöglichkeiten unterschiedlicher Verkehrsmittel kombiniert und aufeinander abgestimmt. Wichtig für die Planung solcher Fahrten sind Informationssysteme, die unterschiedliche Verkehrsmittel umfassen und möglichst auch eine direkte Buchung der gesamten Fahrt ermöglichen.
  • Neben Bürgerbussen sind sogenannte On-Demand-Angebote eine Möglichkeit, trotz geringer Bevölkerungsdichte eine gute Erreichbarkeit in ländlichen Räumen zu gewährleisten. Bei dieser flexiblen und effizienten Bedienform des ÖPNV gibt es keine starren Fahrpläne, sondern die Fahrtrouten und Abfahrtzeiten richten sich jeweils, so weit möglich, nach dem Bedarf der Fahrgäste.

Die Ansätze der Modellprojekte bei LandMobil sind so vielfältig wie die ländlichen Räume selbst. Daher können sie unterschiedliche Erfahrungswerte schaffen und Inspiration für die Verbesserung der Mobilität in ländlichen Räumen sein.